Auf Elchentzug

Emil erinnerte daran, dass die Aufgabe der Medien auch darin liegt, Gemeinschaft zu stiften - und gemeinsame Stärken zu entfachen.
Michael Huber

Michael Huber

Und, trauern Sie auch schon Emil, dem Elch, nach? In der dem Tier gewidmeten Facebook-Gruppe macht sich jedenfalls Wehmut breit, es erscheinen Würdigungen. „Wir sind dankbar, dass du uns gezeigt hast, wie vielfältig und lebendig unsere Natur ist, und dass du für ein kleines Stück gemeinsame Geschichte gesorgt hast“, schreibt eine Userin.

Tatsächlich erfüllte Emil eine Funktion, die Medien traditionell innehatten: Er stiftete Gemeinschaft und brachte in Menschen Qualitäten wie Rücksicht und Fürsorge hervor. Er unterbrach den normalen Lauf der Dinge, aber in harmloser Weise – sonst brauchen Menschen ja oft Katastrophen, um ein Stück weit zusammenzurücken. 

Dass der gemeinschaftsstiftende Aspekt von Medien oft nur in Ausnahmesituationen wie dem „Sommerloch“ hervortritt, ist schade. Statt uns über den neuesten Irrsinn zu empören, sollten wir uns viel mehr mit wandernden Tieren befassen.

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