Antiquitätencontent (II)
Dass alte Klunker, Gemälde oder Gefäße erstaunlich viel Material für populäre Fernsehformate hergeben, wurde zuletzt an dieser Stelle thematisiert. Nun fragt sich die Welt natürlich, ob jene Personen, die am Sonntag wertvolle Schmuckstücke aus dem Pariser Louvre entfernten, damit bald in der Show „Bares für Rares“ auftreten. Vielleicht wollen sie ja unerkannt die Experten aufblatteln, auch das ist ein populärer Mediensport. Wir erinnern uns an den berühmten Geiger Joshua Bell, der einmal seine Stradivari in einer U-Bahn-Station spielte – und keiner merkte es.
Damit wir den Wert einer Sache erkennen, braucht es eben den richtigen Kontext. Und ein Diebstahl und eine spannende Kriminalgeschichte ist als Aufmerksamkeitserzeuger oft besser geeignet als eine Museumsvitrine. Es ist allerdings auch ein bisschen schade, dass wir Kulturschätze oft erst wahrnehmen, wenn sie verloren oder bedroht sind.
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