Unter den Kranichfittichen

Die AUA ist kein Anhängsel der Lufthansa, sondern immer noch nationaler Carrier und nationaler Arbeitgeber.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Startete man Ende der 1990er-Jahre eine Karriere bei Austrian Airlines, lief man Gefahr abzuheben: Im Ausbildungskurs wurden Statistiken gezeigt, wer die begehrtesten Arbeitgeber im Land waren. Die drei Überflieger hießen damals ORF, Austrian Airlines und ÖBB. Der nationale Carrier war des Österreichers ganzer Stolz. Viele bekamen sogar feuchte Augen, wenn sie nach dem Urlaub in „ihren“ rot-weiß-roten Charter-Vogel einstiegen und mit „Grüß Gott!“, Donauwalzer und Schnitzel heimgeholt wurden.

Die AUA war damals visionär. Als eine der ersten Airlines setzte sie auf multinationale Allianzen (zuerst Qualiflyer, dann Star Alliance). Doch seit der Lufthansa-Kranich 2009 die damals noch teilstaatliche AUA übernommen hat, lässt der Stolz nach. Österreicher sind nicht gern unter den Fittichen der Deutschen.

Wer aber aus derartigen Ressentiments heraus (oder aus Corona-Neiddenken) die AUA-Rettung jetzt kritisiert, sollte schon bedenken, welche Rolle dieses Unternehmen als direkter und indirekter Arbeitgeber nach wie vor in Österreich spielt.

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