Sauerkraut für nachhaltiges Reisen

Axel Halbhuber über Sauerkraut-Neujahrswünsche und die Reisepläne der Österreicher und Österreicherinnen 2024
Axel Halbhuber

Axel Halbhuber

Dieser Tage dominieren zwei Themen den Bassena-Tratsch – der ja nicht mehr an der Bassena stattfindet, also eigentlich zum Mikrowellenherd-Tratsch in der Büroküche oder zum Milchprodukteregal-Tratsch im Supermarkt oder zum Garderoben-Tratsch im Kindergarten mutiert ist: Ah, noch schnell ein schönes neues Jahr! Und: Wo geht es denn heuer in den Urlaub hin?

Nur ganz kurz zu Ersterem, dem Neujahrsgewünsche, dem ja gerne der Satz Darf ich das eh noch wünschen oder hast du schon Sauerkraut gegessen? nachgestellt wird. Nun ess ich – wie etwa neunundsiebzigkommavier Prozent der Menschheit – höchstens dreimal im Jahr Sauerkraut, man könnte mir nach der „Neujahrswünsche- nur-bis-Sauerkraut-Konsum-Regel“ also bis Mai Happy 2024 wünschen und das kann ja nicht im Sinne der Erfindung sein.

Wichtiger ist aber das aktuell andere Top-Thema: der Urlaub. Dieser Tage hat Reise-Riese Ruefa seinen „Reisekompass 2024“ präsentiert, der KURIER berichtete. Aus den Ergebnissen der Umfrage (repräsentativ ausgewählte 1.564 Österreicherinnen und Österreicher ab 18 Jahren) erfährt man unter anderem, dass neun von zehn heuer mindestens einen Urlaub planen; wobei der Haupturlaub für 83 Prozent davon maximal 14 Tage dauern soll; das Urlaubsbudget im Schnitt 1.882 Euro pro Peron beträgt (interessant: in Vorarlberg sind es 2.648 Euro, in Salzburg nur 1.544 Euro – keine Ahnung, was da los ist); und dass ein Drittel unbedingt auch heuer einmal in Italien vorbeischauen will.

➤ Mehr lesen: Urlaubsreisen heuer im Schnitt um 8 Prozent teurer 

Man liest aber auch, dass 58 Prozent mit dem eigenen Auto und 36 Prozent mit dem Flieger (um 5 Prozent mehr als zuletzt!) in den Urlaub kommen wollen und dass die Top-Ziele kaum nach Nachhaltigkeit gewählt werden. Die Reiselust ist also zurück, die Lust auf klimafreundlicheres Reisen stagniert (oder geht wieder zurück). Wieso? Birgit Wallner, neue Verkehrsbüro-Vorständin (wir gratulieren!) und Ruefa-Geschäftsführerin: „Die Menschen haben erkannt: Will ich nachhaltig agieren, bedeutet das auch Aufwand.“ Dennoch sei der Wunsch nach einem klimafreundlicheren Reiseangebot da. „Und das geht auch nicht mehr weg.“

Nicht einmal, wenn man Sauerkraut isst.

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