Über den Tellerrand: Man darf nix glauben, man muss es gewinnen

Man soll nicht alles glauben, was man so hört, hört man immer öfter. Früher war alles glaubwürdiger, hört man. Aber weil man ja nicht glauben darf, was man hört, ist auch dieser Weisheit zu misstrauen.
Axel Halbhuber

Axel Halbhuber

Ein Teufelskreis, dem man nur entkommt, wenn man sich selber ansieht, was man nicht glauben kann, was aber trotzdem stimmen könnte.
So wie Kollegin B., die gerade im herrlichen Apulien weilt, wie sie schreibt. Die italienische Region erstreckt sich etwa von der Achillessehne bis zur Ferse und gilt als eine der schönsten: Das ruhigere Adriatische Meer (gegenüber dem Tyrrhenischen auf der Ristseite) und eigentümliches Kulturgut (wie die lustigen Rundhäuser trulli) machen es zum speziellen Italourlaub. B. schreibt: Viel weniger gestriegelt als die Toskana, da und dort ein bisschen runtergekommen. Dafür alles locker flockig.

Daher glaubt B. auch nicht mehr, was sie gehört hat über dieses Apulien: Wie schwierig die Strände hier sind. Keine Zufahrten! Eintritt! Kein Parken oder teuer! Nix mitbringen darf man! Nicht mal Wasser! Schon gar kein Essen! Ein Schirm kostet 100 Euro! Die Polizei kontrolliert, ob man ja kein Muscherl mitgenommen hat! Die Warnungen würden sich bei der Selbstrecherche in Luft auflösen. Alles Humbug. Nichts von dem haben wir auch nur im Ansatz erfahren. Die Realität ist Dolce Vita und pure süditalienische Lebensfreude.

Nun könnte man der Frage nachgehen, warum denn so viele heutzutage eine Freude daran haben, aus der Ferne Dinge zu verteufeln, die bei näherer Betrachtung himmlisch sind. Muss man aber nicht, man kann es einfach als die autoerotische Liebe zur Madigmachung verbuchen und die Raunzer raunzen lassen. Und sich stattdessen mit lustvollen Sichfreuern umgeben, wie jenen Leserinnen und Lesern, die uns geschrieben haben, um ein Exemplar von „Gigantisch. Wo Meer und Berge sich berühren“ (Kunth Verlag) zu gewinnen: Wir gratulieren Margarita K. aus St. Georgen (auch zum heurigen 70er!), Isabella W. aus Salzburg („Die Kombination aus Berg und Meer, das Wandern an Küsten mit endlosen Blicken in die Ferne, bringt immer wieder unvergessliche Momente mit sich“) und Markus H. aus Graz.

Diese Woche gibt es übrigens wieder was zu gewinnen – hört man. Siehe weiter hinten.

Kommentare