Trottel ohne Inkontinenz
Klaus Eckel zählt zu den besten und lustigsten Kabarettisten dieses Landes. Er redet so schnell, dass sich manchmal seine Gedanken gegenseitig überholen. Dennoch verknoten sich seine Gedanken nie zu einem Ball – und wenn doch, jongliert er mit diesem einfach sprachlich weiter.
Im Interview mit der KURIER-FREIZEIT sagt Eckel, dass er den Streit schätzt: „Man sollte sich mit Menschen befreunden, die gegenteiliger Meinung sind, die man aber dennoch wertschätzt.“ Die andere Meinung also als Möglichkeit, sein Denkspektrum zu erweitern, nicht als Bedrohung der eigenen Haltung. Zu den sozialen Medien aber sagt Eckel: „Da leiden die Leute unter Meinungsinkontinenz.“
Und Eckel stellt etwas sehr Wichtiges und Richtiges fest: „Intellektuell ist man heute dann, wenn man möglichst negativ denkt. Wenn du sagst, das Leben ist ein Genuss, giltst du als naiver Volltrottel.“
Vielleicht ist das ein schöner Anlass, nachzudenken, ob man nicht manchmal als genussvoller „naiver Volltrottel“ dastehen will. Der gerne mit anderen diskutiert, weil ihre Meinungen einen bereichern.
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