Identitätsverloren
Überprüfen Sie inzwischen auch beim Aufwachen, ob Sie es sind? Ob Sie noch ganz bei sich sind? Oder ob Ihr Pseudonym da gerade erwacht ist?
„Ich nenne mich XY, also bin ich XY“ ist der neue Pass für Internet-Grenzkontrollen; Identitäten wurden zu Spielbällen von Jongleuren der Kommunikationsguerilla.
Kürzlich zerstörte sich ein Bild direkt nach seiner Versteigerung bei „ Sotheby's“ selbst. Das Pseudonym des Urhebers erläutert auf seiner Website den Coups und den Hergang, nicht jedoch, wer er/sie/es ist. Die Identität des Künstlers gilt als ungeklärt, obwohl die Mail On Sunday sie bereits 2008 aufgedeckt haben will (vielleicht ebenfalls nur ein medialer PR-Gag?).
Jetzt enthüllt ein britischer Journalist, er habe acht – ihm kaum ähnlich sehende – Doppelgänger(innen) weltweit Interviews in seinem Namen geben lassen, nachdem es ihm gelungen war, ein erfundenes Restaurant auf einer Touristenplattform zum bestbewerteten Londons zu machen.
Verschleierte Existenzen, luftleere Lokale, Doppelgänger in der Hinterhand. – Früher waren die Menschen auf Identitätssuche, heute spielen sie Identitätsverstecken.
Kommentare