Marathon und ich: Auf ein gutes Lauf-Werk programmiert
Laufen macht Spaß. Eh fast immer.
So viel Blödsinn kann der eine gar nicht fabrizieren, dass es nicht andere wieder ausbügeln. Das ist das Schöne an der Staffel, mit einer solchen war ich am Sonntag beim Graz Marathon unterwegs. Die beste Ehefrau der Welt und meine mittlerweile lauffaule Person wurden von Nichte und Neffe geschnappt und vor dem Ablaufdatum noch einmal in die Laufschuhe gesteckt.
Davonlaufen konnten wir auch nicht mehr vor dieser Aufgabe, versprochen ist versprochen. Und es verhielt sich ähnlich wie beim Fußball – damals rannte das Team für Toni Polster. Nun laufen die anderen für uns. Mit dem Unterschied, dass wir nicht den Ball ins vorgegebene Zielelement bringen mussten, sondern nur uns. Und da laufen wir einen großen Bogen um die Ergebnislisten. Denn dabei sein ist alles, der olympische Gedanke ist hier primär.
Breite Brust
Freilich, nach Siegerurkunden kann ich weniger schnappen, eher nach Luft. Aber so schlimm ist es trotz meines richtiggehend boshaft voranschreitenden Alters gottlob dann nicht geworden. Wenn man bei Kilometer acht noch eine Menge Leute überholen kann, dann wächst die Brust ja doch wieder, kann eine breite bei der Übergabe präsentieren. Und nachdem ich der erste Läufer war, konnte ich mich dann bei einem kühlen Bier mit dem Drücken der Daumen beschäftigen. Und mit anderen Startläufern über die Geschehnisse parlieren – oder über richtige Athleten, die in der 42,195-Kilometer-Distanz wirklich Bewegendes leisten.
Aber das Schönste war: Endlich einmal ein Familienausflug, der im Gasthaus nicht begann, sondern nach getanem Lauf-Werk nur dort endete.
Anmerkung in eigener Sache: Meine läuferische Leistung war gar nicht so schlecht, aufgrund der Angst vor einem Kollaps hatte ich die Kolumne vor dem Lauf verfasst.
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