Hunde-Wellness? Für die Katz’!

Hunde-Wellness? Für die Katz’!
Daria braucht auf Reisen kein "nach Lavendel duftendes Himmelbett“. Sie nimmt lieber ihr eigenes Schlafkörbchen mit.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Es gibt jetzt auch Urlaub für die Katz’. Nicht im sprichwörtlichen, sondern im wörtlichen Sinn: Hotels und Pensionen, in die man mit bis zu drei Katzen reisen darf. Wer die Reviertreue von Katzen kennt, fragt sich jetzt vielleicht, ob als Nächstes Marktlücken, wie „Artgerecht Ausspannen für Gummibäume“ oder „Ferien für Philodendren“, erschlossen werden.

Aber das mit den Katzenreisen ist kein Witz. Ich habe es diese Woche in der aktuellen Ausgabe eines Reisemagazins gelesen, blätterte noch einmal vor, prüfte, ob ich ein Satiremagazin erwischt hatte, und stellte fest: Alles ernst gemeint. Eingebettet war der Tipp für „Glückliche-Katzen-Urlaub“ in einen Erlebnisbericht, den ein beeindruckend gut alphabetisierter Hund verfasst haben soll, nachdem er mit seinem Frauchen Urlaub im Wellness-Hundehotel gemacht hatte.

"Hundedusche im Eingangsbereich"

Ich las Daria die Geschichte laut vor. Sie zeigte mir kein Interesse, sondern den Vogel. Der schreibende Reisehund lobte die „eigene Hundedusche im Eingangsbereich des Privatcottage“. Damit kann man bei der wasserscheuen Daria die maximale Minuspunktezahl sammeln.

Das mit der „Wellnessmassage“ fand sie zwar gut, bestand aber darauf, dass diese ihr Herrchen vornehmen müsse. „Da können wir gleich daheimbleiben“, warf ich ein. „Eh“, nickte sie.

Auch die Argumente „Himmelbett“ und „Lavendelduft“ zogen nicht. Denn Daria mag es lieber, wenn’s unterwegs wie zu Hause riecht. Deshalb reist ihr eigenes Hundebett stets mit. Als ich ihr daraufhin vom „Antijagdtraining“ und der „Bärenwanderung“ vorlas, runzelte sie nur irritiert die Stirn, als wolle sie sagen: „Wie jetzt? Antijagd oder Jagd?“

Ich las weiter, aber das Argument „Gemeinsame Kräuterwanderung“ klang für sie auch wenig überzeugend, aus Angst, dass sie das Grünzeug anschließend serviert bekäme. Ich blätterte um und sagte: „Du, hier steht etwas von rohem Fleisch, Innereien, Knochen ... Gemüse ... Schweinshaxe mit Knödel ...“ – „Die nehm ich!“, sagte ihre Pfote, die sie mir begeistert auf den Oberschenkel schleuderte. „Leider nein, der Hund schreibt, die Schweinshaxe war fürs Frauchen“, musste ich sie enttäuschen.

Der Reisebericht konnte Daria nicht ganz überzeugen. Wir bleiben daheim.

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