„Nie mehr Schule, keine Schule mehr“
Dieser Musikhit von Falco ist schon über 40 Jahre alt. Seine Begründung für die Forderung: „Denn der Umstand ist bekannt, zu viel Schule macht dich krank!“
Genau das Gegenteil durfte ich in den Gesichtern der über 200 SchülerInnen der privaten Volksschule der Erzdiözese Wien am Judenplatz beim Abschlussgottesdienst im Stephansdom sehen: Helle Freude über die so wertvollen vier Schuljahre der Grundstufe.
Ein großes Fest der Dankbarkeit: Kinder, Eltern, die Religionslehrerin Ana, die scheidende Direktorin Sigrid. Nach 25 Jahren heißt es für die allseits hochgeschätzte Schulleiterin Abschied nehmen. Nach einem Vierteljahrhundert voller Pädagogik, Begegnung und Management folgt für sie ein neuer Lebensabschnitt – wie auch für die Viertklassler, die wir ganz gerührt symbolisch mit dem Winken der Taschentücher durch das Riesentor verabschiedet haben.
Zukunftsfitte Bildung
Geballte Freude und Dankbarkeit habe ich auch zwei Tage zuvor bei meiner inzwischen schon traditionellen Schulschlussmesse im 23. Bezirk im Schulzentrum St. Ursula erlebt. Mehr als 1.000 SchülerInnen mit ihren Eltern und begeisternden LehrerInnen, die – bei allen Sorgen und Reibereien – ihre Freude an der Schule teilen. Nur mit jungen Menschen, die qualitätvolle Schulen besucht haben, werden wir den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen können.
Denn, so originell ich den Song von Falcos finde: Zu wenig Schule und Bildung machen dich nicht fitter. Und gesamtheitliche Bildung nach christlichem Menschenbild hat für jede Gesellschaft einen ungeheuren Mehrwert.
Aber jetzt einmal für ein paar Wochen keine Schule mehr! Allen, die mit mir ihr Arbeitsjahr an das Schuljahr koppeln: auf schöne und erholsame Ferien!
Zum Autor: Toni Faber ist seit dem Jahr 1997 Dompfarrer und Cityseelsorger in Wien. Email: a.faber@edw.or.at
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