Das Burgenland hat gewonnen

„Eisenstadt hat verloren“, könnte man heute auf den ersten Blick sagen. Der Blick wäre aber nur auf ein Basketball-Ergebnis gerichtet, das Auge kurzsichtig.
Eisenstadt hat schon 1925 gewonnen, damals gegen Sauerbrunn und Pinkafeld, bei der Wahl der Landeshauptstadt. Und Eisenstadt hat in den vergangenen Jahren so viel an Bildungs-, Sport- und Kulturangeboten gewonnen.
Auch wenn Oberwart Eisenstadt am Montag 75:67 besiegt hat und damit, absolut verdient, österreichischer Basketballmeister wurde, gab es an diesem Abend keine Verlierer.

Die Oberwart Gunners feierten am Montagabend ihren vierten Meistertitel, den ersten vor heimischem Publikum.
Die Eisenstädter hatten bereits eine Erfolgssaison hinter sich. Das nimmt ihnen keiner. Eisenstadt-Point-Guard Lukas Hahn hatte unmittelbar nach dem Spiel so viel Anerkennung für die Leistung der Oberwarter ebenso wie für jene der eigenen Mannschaft. So klingt kein Verlierer (übrigens, redet man mit einem Kapfenberger, hört man, dass die Steirer ihren „großen Sohn“ Lukas und dessen Team mit so viel Euphorie unterstützten, als wären sie heuer selbst Basketball-Burgenländer).
Von Wels bis Wien
Oberwart hat gewonnen. Aus jedem Blickwinkel: Zum vierten Mal österreichischer Basketball-Meister, ungeschlagen durch die K.-o.-Phase, Back-to-back-Titel, 3:0 in der Finalserie … Besser geht’s nicht.
Aber auch hier reden wir nicht nur von Basketball. Die Stadt hat zuletzt so viel an Lebensqualität gewonnen.
Nur ein Beispiel: So schön der Eisenstädter Wochenmarkt jeden Freitag ist, Oberwart steht ihm mit dem Samstag-Bauernmarkt nach dessen Übersiedlung in den wunderschönen Stadtgarten um nichts nach.
Wer je dachte, das Burgenland sei provinziell, soll sich umschauen: Mattersburg macht derzeit Schlagzeilen mit dem Schulcluster für Spitzensport, einem Modell, das Interesse in ganz Österreich weckt. Nach Oberwart und Eisenstadt schaut ganz Basketball-Österreich diese Woche sowieso – von Wels bis Wien, von Gmunden bis Graz. Das Burgenland hat gewonnen. Hier gibt es keine Verlierer.
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