Was Mütter wirklich brauchen

Blumen
Gedichte, Blumen und Schokolade können am Muttertag höchstens die nette Draufgabe sein. Das ganze Jahr über fehlen ganz andere Dinge.
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Heute ist Muttertag. Das ist jener Tag, an dem der Gesellschaft kurz einfällt, was Frauen das ganze Jahr über – meist unbemerkt und unbezahlt – niederreißen.

Dank auszudrücken ist prinzipiell eine schöne Geste und ein Zeichen der Wertschätzung. Dankbarkeit ist eine Haltung, die sich manifestieren und üben lässt. Dafür braucht es allerdings kein fixes Datum, das können und sollen wir sowieso viel öfter tun.

Was wir Mütter sehr wohl brauchen: Verbindungen auf Augenhöhe. Das sprichwörtliche Dorf zum Großziehen der Kinder. Zeiten für uns alleine. Gesellschaftliche Strukturen und Angebote, die uns das Ausüben unserer Berufe leicht machen. Partner, die nicht nur „mithelfen“, sondern ihren Anteil am Familienleben eigenverantwortlich und autonom übernehmen wollen. Und wenn es keinen Partner gibt, ein soziales Netz, das auffängt und mitträgt.

Blumen, Gedichte und Schokolade ein Mal pro Jahr sind nett, können aber höchstens die aufmerksame Draufgabe sein.

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