Aufwachen, bitte!

"Tagebuch": Österreichs erstes Länderspiel 2019 könnte für heuer zugleich das letzte im Ernst-Happel-Stadion gewesen sein.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Österreichs erstes Länderspiel im Jahr 2019 könnte für heuer zugleich das letzte im Wiener Ernst-Happel-Stadion gewesen sein.

Im Juni wird gegen Slowenien um Qualifikationspunkte im Wörtherseestadion gekämpft, ehe dort auf dem Spielfeld für eine monatelange Kunstaktion allen Ernstes Bäume gepflanzt werden.

Im September wird das dritte Qualifikationsheimspiel in Salzburg ausgetragen, wo der Fußball anders als im Happel-Stadion dank Red Bull noch Priorität hat.

Das gemeindeeigene Happel ist in der wärmeren Jahreszeit künftig für Popkonzerte reserviert. Wer darin (politische) Misstöne zwischen dem schwarz dominierten ÖFB und dem roten Wien hineininterpretiert, liegt vielleicht nicht ganz falsch. Die geplante Bewerbung für ein europäisches Klub-Finale hat der ÖFB bereits fallen gelassen. Aktuell ärgern Fans aber ohnehin mehr die späte Länderspiel-Beginnzeiten.

Auf Druck von UEFA und TV wird fast nie vor 20.45 Uhr angepfiffen. Was an einem Wochentag speziell für Jugendliche eine Zumutung, ja fast schon ein aufgelegter Elfer für Schulschwänzer ist. Auch ein motorisierter erwachsener Stadionbesucher kommt vor Mitternacht nicht ins Bett.

Aufwachen wäre ang’sagt bei Entscheidungsträgern, wollen die nicht noch mehr Fußballfreunde verlieren. Oder orientiert man sich an einem saloppen Sager des Kanzlers, wonach viele Wiener Langschläfer sind?wolfgang.winheim

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