Alles aufgewärmter Käse
Seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 hat sich der Alltag des früheren Thronfolgers stark geändert. Eine Rolle, auf die er seit seiner Geburt am 14. November 1948 vorbereitet wird.
Weckergerassel am Morgen, Badezimmer besetzt, die Morgenzeitung nicht vor der Haustüre, keine Milch fürs Frühstück zu Hause – so schaut der normale Alltag von König Charles III. nicht aus.
So ganz einfach dürfte Charles im royalen Alltag nicht sein, denn der ist gespickt mit einer Reihe von Sonderwünschen. Sein früherer Butler Paul Burrell, den ich durch Diana kennengelernt habe, verrät mir intime Details: "Den Tag beginnt der König mit einem Bad."
Aber die Wanne bitte nur halb voll und das Wasser lauwarm. Der Badewannen-Stöpsel muss in einer bestimmten Position sitzen, damit es allen royalen Körperteilen unmöglich gemacht werde, daran anzustreifen. Drapiert wird das bereitliegende Handtuch nach einer speziellen Falttechnik. Das Ankleiden ist ein Ritual und geht nur mithilfe der Kammerdiener.
Seine Unterwäsche darf keine einzige Falte am falschen Platz aufweisen. Alles ist zurechtgelegt: die linke Socke links, die rechte Socke rechts. Nur die Lederschuhe schnürt sich König Charles selbst. Das geht ganz einfach, nicht zuletzt, weil die Schuhbänder gebügelt sind. Und dann geht's zum Frühstück.
Die Liste der mutmaßlichen Eigenheiten von König Charles wird noch ein Stückchen länger: Er lässt sich von der Küche bis zu sieben unterschiedlich lange gekochte Eier vorsetzen, um dann nach der Methode "Köpfen und Testen" das Ideal-Ei zu ermitteln, erzählt mir ein ehemaliges Mitglied des königlichen Personals mit der Bitte, seinen Namen nicht zu verraten.
Zudem bestehe Charles darauf, dass sein Käse eine bestimmte Temperatur habe. Daher stehen Mitarbeiter mit einem Wärmetablett stets in seiner Nähe bereit. Wenn es denn so Sitte im britischen Königshaus ist.
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