Gummi-Tänzerin in einer Gummi-Reifen-Welt

Eine Person ist in drei übereinander gestapelten, schwarzen Schwimmreifen auf einer Bühne zu sehen.
Ausrangierte Reifen für ein verspieltes Tanztheaterstück für KInder ab 3 gerettet. "Pffhhh" beim Theaterfestival „luaga & losna“.

Letztes Update: 8. September 2019, 03.24 Uhr über die Seifenbalsenshow auf der Bühne mit einem Märchen, das das Festival "luaga & losna" beendete.

Dunkel, düster, sozusagen schwarz in schwarz. Aufgepumpte Schläuche aus Traktor- und Autorädern sowie aus Fahrradreifen. Aus einem Stapel großer Reifen „schauen“ oben auf einmal Füße raus, bald danach schieben sich auch Hände zwischen den Schläuchen weiter unten hinaus. Schließlich kommt ein ganzer Mensch zum Vorschein. Eine Tänzerin, Odile Foehl.

Ein Reifen kann alles sein

Gelenkig, wendig, biegsam wie sogenannte Gummimenschen in Zirkusnummern. Eine Gummi-Frau inmitten einer Ansammlung Dutzender Gummi-Reifen. Aus unterschiedlich angeordneten und immer wieder von ihr zusammengestellten Spielplätzen solcher Reifen baut sie sich Szenen verschiedener Welten – von Alltagssituationen bis zu märchenhaften Fantasie-Umgebungen. So werden kleine verknotete Schläuche zu einer Art Krone, andere zu royalen Schuhen bzw. einer Schleppe. Die Königin schreitet zum aus großen Reifen gebauten Thron. Die Reifen werden materialmäßig ergänzt durch aufblasbare Lichter – Not- oder Katastrophenlampen, die ihren Strom aus Solarzellen gewinnen.

Dann wieder wirkt die Tänzerin des Stückes „Pffhhh... ­– ein Gummi-Schlauchspiel“ (künstlerische Leitung, Regie und Bühne: Barbara Fuchs, Musik: Jörg Ritzenhoff, Kostüme: Sabine Kreiter) wie die Werbefigur einer bekannten Autoreifenmarke. In einer kurzen Passage tanzt sie ganz ohne Reifen und Schläuche.

Eine Performerin in gelbem Overall tanzt mit schwarzen, schlangenartigen Ballons auf einer Bühne.

Odile Foehl in Aktion

Vermisst?

In dem halbstündigen Stück – angeben ab 3 Jahren - vermissen sicher Menschen zwischen ca. 5 und mindestens 18 Jahren eine Art durchgängige Geschichte, andere vielleicht auch ein wenig mehr Musik oder auch nur unterschiedlichere Aufblas-, -pump oder Auslass-Geräusche. Erst ab einem sicher ganz unterschiedlichen Alter können sich Zuschauer_innen wieder auf das kindliche Spiel einlassen, aus vorhandenen Objekten unterschiedlichste Welten zu bauen und binnen null Komma nichts in ganz andere zu switchen. Ein Kind allein in einem Zimmer oder ein durchaus schon älterer Mensch einsam in der Welt, wer sich in Gedanken eigene „Universen“ baut sozusagen.

Doch eine Geschichte?

Und trotz des im Nachgespräch postulierten Anspruchs, bewusst keine Geschichten erzählen zu wollen, scheinen doch „kleine“ Geschichten in den skulpturalen Szenen eine ganze Geschichte zu erzählen. Ein Flüchtlingskind, allein irgendwo unterwegs, rettet sich in Gedanken in Traumwelten und zuletzt schippert sie in einer Art kleinem beleuchteten Schlauchboot über welches Meer auch immer, um irgendwo an den Strand gespült zu werden. „Aber“, so Fuchs, „jede und jeder sieht immer in jedem Stück eine andere Geschichte“.

Eine Frau hockt auf einer Bühne, umgeben von Reifen mit leuchtenden Kissen.
Kinder spielen mit großen Gummireifen und einer Luftpumpe auf einer Bühne.

Nach der Show rollt die Tänzerin kleine Reifen in Richtung Publikum...

Kinder spielen mit großen, schwarzen Reifen auf einer dunklen Bühne.

... was die Kinder ziemlich rasch als Einladung verstehen...

Kinder spielen mit großen Reifen auf einer Bühne.

... auf die Bühne kommen und ...

Kinder spielen mit großen, schwarzen Gummireifen auf einer Bühne.

... mit den luftgefüllten Gummischläuchen zu spielen beginnen

(Fast) immer vom Material ausgehend

Die Gruppe Tanzfuchs aus Köln (Deutschland) entwickelt und spielt seit rund zehn Jahren Tanzstücke vor allem für ein sehr junges Publikum. Meist, so die Leiterin im Nachgespräch „gehen wir von einem Material aus. Das erforschen wir rund zwei Wochen. Wir nennen das unsere Bastelstunde. Dann machen wir zwei Wochen Pause, lassen das setzen.“ Danach wird erst mit der Improvisation für ein Stück begonnen. Bisherige Materialien, die jeweils Kern eines Stückes wurden: Lehm, Papier, Plastik, Gummi… Bei „Plastik“ huscht ein sichtbarer Anflug schlechten Gewissens über das Gesicht von Barbara Fuchs. Dafür sind alle Gummireifen Re- bzw. sozusagen Upcycling-Material, quasi von der Müllkippe. Das Team tingelte durch Auto- und LKW-Werkstätten, um nach solchen Reifen zu fragen. Begeistert händigten ihnen die Mechaniker_innen ausrangierte, geflickte Reifen aus, froh solche einmal nicht wegwerfen zu müssen, obwohl sie noch lange die hineingepumpte Luft halten.

Eine Gruppe Kinder beobachtet und spielt mit riesigen Seifenblasen im Freien.

Faszinierende Seifenblasen-Show

Rauchende und brennende Seifenblasen

Traten im Eröffnungsstück "Los Yayos" (weiter unten) die Hauptdarsteller_innen als altes Paar ohne Worte aber mit viel Musik und Geräuschen clownesk auf, so spielen im Freien neben dem Pförtnerhaus, in dem die Stücke zu sehen sind, Kurt Murray und Iulia Benze (Australien und Rumänien) von Anfang an in Clown-Kostümen auf. Trotz Regens waren viele Zuschauer_innen – aus der Stadt, aus der Festival-Community und nicht zuletzt der nahegelegenen dreiwöchigen Kinderstadt im Alten Hallenbad gekommen. Immerhin war ja ein Bubble Show angesagt. Und Seifenblasen begeistern so ziemlich alle Menschen, fast egal welchen Alters.

Viele schillernde Seifenblasen schweben in einem Park.

Ein Feuerkünstler hält eine Flamme in seiner Hand.

Eine Gruppe Kinder spielt mit einem Seifenblasen-Künstler im Freien.

Eine Gruppe Kinder spielt mit riesigen Seifenblasen im Freien.

Zwei Personen erzeugen im Park mit Stäben viele schillernde Seifenblasen.

Eine Frau mit bunter Perücke macht Seifenblasen in einem Park.

Eine Gruppe Kinder beobachtet und spielt mit riesigen Seifenblasen im Freien.

Eine Gruppe von Menschen, darunter Kinder, spielt mit Seifenblasen im Freien.

Ein Mann macht mit einer Seifenblasenmaschine viele Seifenblasen in einem Park.

Kinder spielen mit Seifenblasen in einem Park.

Eine Gruppe Kinder spielt mit Seifenblasen im Freien.

Kinder spielen mit Seifenblasen, die von zwei Clowns erzeugt werden.

Kinder spielen mit riesigen Seifenblasen im Freien.

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Kinder spielen mit riesigen Seifenblasen im Freien.

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Viele, viele kleine Bläschen, die wie ein fliegender Teppich über das gesamte Publikum gezogen werden war schon mehr als bei vielen anderen Bubble-Shows zu sehen war. Doch das Duo setze noch so manches drauf. So „zauberten“ die beiden aus milchigweißen Seifenblasen beim Zerklatschen Rauch hervor. Vielleicht der Höhepunkt und so noch nie zu sehen: Wie Badeschaum blubbernde Seifenblasen, die angezündet werden und als hohe Stichflamme in den regnerischen Himmel zogen.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe Kinder im Freien auf.

Ein Clown macht Seifenblasen auf dem Kopf eines Jungen, während andere Kinder zusehen.

Ein Seifenblasen-Künstler formt Seifenblasen auf dem Kopf eines Jungen.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Zwei Kinder mit Sonnenbrillen haben Seifenblasen auf dem Kopf.

Ein Mann macht Seifenblasen auf dem Kopf eines Mädchens vor einer Gruppe von Kindern.

Ein Mann macht Seifenblasen für eine Gruppe aufgeregter Kinder.

Ein Mann in bunter Kleidung führt Seifenblasenkunststücke vor einer Gruppe von Kindern auf.

Ein Clown macht Seifenblasen für eine Gruppe Kinder und Erwachsene.

Ein Mann in bunter Kleidung unterhält eine Gruppe von Kindern mit Seifenblasen.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Ein Clown macht Seifenblasen für eine Gruppe Kinder im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern im Park auf.

Ein Mann macht Seifenblasen auf dem Kopf eines Mädchens, umgeben von einer Gruppe von Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einem Publikum aus Kindern und Erwachsenen im Freien vor.

Ein Clown mit Regenbogenmütze führt Seifenblasenkunststücke für eine Gruppe Kinder im Freien vor.

Ein Seifenblasen-Künstler formt Seifenblasen auf dem Kopf eines Jungen, umringt von weiteren Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern auf.

Ein Mädchen mit Sonnenbrille präsentiert stolz Seifenblasen vor einer Musikschule.

Ein Clown macht Seifenblasen für eine Gruppe Kinder.

Ein Clown mit buntem Hut macht Seifenblasen für eine Gruppe von Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Ein Clown macht Seifenblasen auf dem Kopf eines Jungen, während andere Kinder zusehen.

Ein Junge taucht seine Hand in eine Schüssel mit Seifenlauge, umgeben von Zuschauern.

Die im Programmfolder angekündigte Geschichte, die die Show durchziehen soll, war nicht wirklich erkennbar, ging aber auch nicht wirklich ab. Die fast ¾-stündige Show faszinierte auch so. Hätte wohl noch mehr überzeugt, wenn nicht Iulia Benze auf die Rolle einer Assistentin für den großen Meister reduziert worden wäre. Und der Versuch Kinder einzubeziehen verlief eher unentspannt und ließ fast alle Kinder wenig aktiv werden, machte sie eher zu Objekten, auf deren Kopf und Schultern Kurt Murray Schaumkronen zu Krönchen, Irokesen, Hörnern oder Muskelpaketen aus der schaumig-seifigen Masse platzierte.

Gegen Ende des gesamten Artikels - viel scrollen (!): einige kurze Videos aus der Seifenblasen-Show.

Kinder spielen mit Seifenblasen im Freien, während zwei Erwachsene Seifenblasen machen.

Eine Frau in Clownskleidung hantiert mit einem Koffer, während ein Mann im Hintergrund steht.

Eine Gruppe von Kindern beobachtet einen Seifenblasen-Künstler im Freien.

Eine Seifenblasen-Künstlerin unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern im Freien eine Show auf.

Eine Gruppe Kinder beobachtet einen Seifenblasen-Künstler im Freien.

Eine Frau mit bunten Kleidern macht im Park riesige Seifenblasen.

Eine Gruppe Kinder spielt im Park mit Seifenblasen.

Eine Gruppe Kinder spielt mit Seifenblasen im Freien, während Erwachsene zusehen.

Ein Clown unterhält eine Gruppe von Kindern mit einer großen Seifenblase.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen eine Show vor.

Eine Gruppe von Menschen beobachtet einen Seifenblasen-Künstler im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen auf.

Ein Clown macht Seifenblasen für eine Gruppe Kinder.

Zwei Künstler erzeugen Seifenblasen für eine Gruppe von Kindern.

Zwei Künstler in farbenfrohen Kostümen führen Seifenblasenkunststücke vor einem Publikum auf.

Ein Mann mit bunter Mütze führt Seifenblasenkunststücke für eine Gruppe Kinder auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe von Kindern auf.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe von Kindern im Freien auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe von Kindern im Freien auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern im Freien riesige Seifenblasen vor.

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Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Eine große Seifenblase schwebt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen.

Ein Seifenblasen-Künstler macht vor einer Gruppe von Kindern riesige Seifenblasen.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor Publikum im Freien Seifenblasen vor.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen auf.

Eine Clownin mit bunten Haaren steht vor einer Gruppe von Zuschauern.

Eine Gruppe Kinder spielt mit Seifenblasen im Freien.

Eine Gruppe Kinder beobachtet einen Seifenblasen-Künstler im Freien.

Eine Gruppe Kinder beobachtet zu, wie zwei Künstler riesige Seifenblasen erzeugen.

Ein Clown und ein Mann machen vor einer Gruppe von Kindern riesige Seifenblasen.

Eine Gruppe Kinder steht um Seifenblasen im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Zwei Straßenkünstler machen Seifenblasen für eine Gruppe von Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern Seifenblasen vor.

Zwei Künstler führen eine Seifenblasen-Show für eine Gruppe von Kindern im Freien auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern im Freien eine Show auf.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen applaudiert einer jungen Frau mit Seifenblasen.

Ein Clown macht Seifenblasen für eine Gruppe von Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einem Publikum aus Kindern und Erwachsenen im Freien vor.

Eine Gruppe Kinder beobachtet einen Seifenblasen-Künstler vor dem Alten Hallenbad.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien vor.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor einer Gruppe von Kindern im Freien eine Vorstellung auf.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Eine Gruppe von Menschen beobachtet Seifenblasen an einem Donnerstagvormittag.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern vor dem Alten Hallenbad.

Eine Seifenblasen-Show zieht am Donnerstagvormittag eine Menschenmenge an.

Eine Gruppe von Kindern beobachtet einen Seifenblasen-Künstler in einem Park.

Ein Clown mit Regenbogenmütze führt Seifenblasenkunststücke für eine Gruppe Kinder im Freien vor.

Eine große Seifenblase schwebt vor einer Gruppe von Kindern und Erwachsenen.

Eine Gruppe von Menschen schaut einem Jongleur-Duo mit bunten Kostümen zu.

Eine Gruppe Kinder spielt mit riesigen Seifenblasen im Freien.

Eine Gruppe Kinder spielt mit Seifenblasen im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe Kinder im Freien auf.

Ein Seifenblasen-Künstler führt vor Publikum im Freien Seifenblasen vor.

Ein Mann mit bunter Mütze unterhält eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen im Freien.

Eine Seifenblasen-Künstlerin unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe von Kindern im Freien auf.

Ein Junge taucht seine Hand in eine Schüssel mit Seifenlauge, umgeben von Zuschauern.

Ein Seifenblasen-Künstler tritt vor einer Gruppe von Kindern im Freien auf.

Zwei Künstler erzeugen mit Seifenblasenpistole und Stäben Seifenblasen für Kinder.

Ein Seifenblasen-Künstler macht riesige Seifenblasen vor einer Gruppe von Kindern.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler unterhält eine Gruppe von Kindern im Freien.

Ein Seifenblasen-Künstler führt eine Show für eine Gruppe von Kindern im Freien auf.

Versuch Seifenblasen-Show mit einer Geschichte zu verbinden

Nach zwei jeweils ¾-stündigen Shows im Freien zeigten Kurt Murray und Iulia Benze zum Abschluss des 31. Luaga&losna-Festivals im Vorarlberger Feldkirch einen Bühnen-Performance. Viele der faszinierenden Elemente der Outdoor-Show waren auch im Theatersaal zu sehen und dazu noch so manch weitere magische „Tricks“ wie wandernde Bubbles zwischen zwei eingeseiften Stricken oder kettenartige Gebilde aus mehreren Seifenblasen, die zu Figuren und „Wesen“ werden – etwa einem Wurm als Futter für den aus Händen schattengespielten Vogel.

Diesmal wurde Iulia Benze als Clown Milkshake nicht nur zur Assistentin von Dr. Bubble degradiert, sie bekam Platz und Raum auch für eigenes Agieren im Rampenlicht. Neben Bubbles ist ihr Metier in „Milkshake and the Bubble Flower“ vor allem Puppen- und clowneskes Schauspiel. Mit der Puppe wird Hans Christian Andersens „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ erzählt. Nach ihrem Erfrierungstod entschwebt sie als Engel – wie Seifenblasen. Das ist aber fast die einzige Verbindung zwischen der Story und ihrer gespielten Erzählung auf der einen und den Seifenblasen auf der anderen Seite.

Gefühlte Millionen von Bubbles schwebten am Ende der Show von der Bühne ins Publikum.

Eine Menschenmenge steht unter fallenden Seifenblasen auf einer Bühne.

Eine Menschenmenge feiert mit Seifenblasen und Konfetti auf einer Bühne.

Eine Menschenmenge steht unter fallenden Seifenblasen bei einer Veranstaltung.

Zuschauer beobachten eine Bühnenshow mit Seifenblasen.

Eine Menschenmenge tanzt unter fallenden Seifenblasen und einer Discokugel.

Eine Menschenmenge steht unter fallenden Seifenblasen auf einer Veranstaltung.

Eine Menschenmenge feiert unter fallenden Seifenblasen.

Kinder spielen mit Seifenblasen bei einer Bühnenvorstellung.

Eine Menschenmenge steht unter fallenden Seifenblasen bei einer Veranstaltung.

Auf einer Bühne stehen Personen inmitten von unzähligen Seifenblasen.

Kinder sehen einer Seifenblasen-Show auf einer Bühne zu.

und die Produzent_innen von Bubble Laboratory

Kinder in Seifenröhren

Nach der Show konnten alle Kinder, die das wollten, in einen mit Seifenwasser gefüllten Ring steigen, Clownin „Milkshake“ tauchte einen großen Reifen in diesen Ring und zog ihn schnell hoch. Und so stand eine nach dem anderen inmitten einer Seifenröhre - siehe Fotostrecke und die beiden kurzen Videos.

Eine Künstlerin macht auf einer Bühne Riesenseifenblasen für eine Gruppe Kinder.

Eine Seifenblasen-Künstlerin tritt vor einem Publikum mit Kindern auf.

Eine Clownin macht Seifenblasen für ein Publikum aus Kindern.

Ein Kind steht in einer riesigen Seifenblase auf einer Bühne.

Eine Gruppe Kinder sieht zu, wie ein Mädchen in einer riesigen Seifenblase steht.

Ein Kind steht in einer riesigen Seifenblase, umgeben von anderen Kindern und Erwachsenen.

Kinder stehen Schlange, um in einer riesigen Seifenblase zu stehen.

Eine junge Besucherin steht in einer riesigen Seifenblase auf einer Bühne.

Besser, aber...

Während der Show selber wurden mehrmals Freiwillige gesucht, die weniger heftig, aber doch auch übergriffig von Dr. Bubble zurechtgerückt wurden, um seine Kunststücke an ihnen zu zeigen. Runter vom Gas, weniger Energie, Zeit und Raum fürs gemeinsame Agieren mit Kindern würde der Show auch noch gut tun.

 

Ziemlich junge „Alte“ berührend fesselnd das Publikum

Gruppe aus Belgien eröffnete mit clownesker Performance samt Live-Musik den Herbstteil des 31. Festivals „luaga & losna“.

Pammm. Das „alte“ Paar steht da. Zieht die volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf sich. Wirkt irgendwie sehr alt, einigermaßen zittrig. Verhält sich so, dass es fast zwangsläufig für Lacher sorgt. Und ist doch nie lächerlich. Sondern gekonnt clownesk. Strahlt vor allem pure Lebensfreude aus. Anfangs vor allem durch vorgeblich unkontrolliertes Zittern der Beine und Füße – die rhythmisch steppen – zu Tango-, Flamenco- und anderen Melodien.

Zwei Schauspieler mit Make-up blicken einander auf einer Bühne an.

Isabel Verlaine Defaux und Miguel Camino Fueyo in "Los Yayos"

Musik und Geräusche spielen mit

Dieses Paar - Isabel Verlaine Defaux und Miguel Camino Fueyo von der Compagnie de la Casquette hält in „Los Yayos“ (ein aus der in Spanien gesprochenen Minderheitensprache Galizisch für Großeltern) die Spannung über fast die ganze folgende Stunde mit seinem immer wieder clownhaften Schauspiel – ob beim Ausziehen der Mäntel oder beim Hervorkramen einzelner Gegenstände aus Hand- oder Hosentaschen. Dabei werden die beiden von den Musikern Josselin Moinet und Mehdi Missoumi mehr als „nur“ begleitet. Die Musiker und Geräuschkünstler interagieren von der Seite des in den Raum gestellten Raums mit den Darsteller_innen.

Manche Bewegungen und Szenen untermalen sie, andere bringen sie erst zur Entfaltung, indem sie ein und denselben geschüttelten Gegenstand mit wechselnden Geräuschen zum „Klingen“ bringen und damit scheinbar für Verwirrung der „Alten“ sorgen. Manchmal verdoppeln sie die „Hör“-Bilder wie in Bilderbüchern oder Comics mitunter Text und Bild dasselbe zwei Mal (aus-)sagen.

Was Erwachsene im Publikum stören könnte, ebenso wie ein wenig „überflüssige“ Wiederholungen und Längen knapp nach der Hälfte. Aber auch in Märchen scheinen so manche Wiederholungen Kinder nicht zu stören. Dafür baut das Stück auch die eine oder andere Szene ein, die eher an die Nicht-mehr-Kinder im Publikum gerichtet ist.

Ein Paar tanzt unter einem Baum mit bunten Lichtern auf einer Bühne.

Von persönlichen Erfahrungen ausgehend

Ausgangspunkt für das vor rund zehn Jahren in einem etwa zweijährigen Prozess entstandene Stück war sozusagen die Generationenfrage. Isabel Verlaine Defaux hatte als Kind schon ein gewisses Problem damit, dass ihre Eltern ziemlich alt waren, erzählen die „Cassquette“-Mitglieder. „Also wollten wir dazu ein Stück machen. Dafür haben wir zuerst Kinder aus der Umgebung, alte Leute und Jugendliche zu Workshops eingeladen. Die Alten waren – neben den Kindern, die ja immer vor Energie strotzen, die Aktivsten, die Agilsten. Die wollten was. Leben, noch nicht sterben…“ Aus diesen Workshops leitete die Gruppe zunächst ihre ersten Improvisationen ab. Die und Anregungen des Regisseurs Peter Richards ergaben erste Gerüste des Stücks. Schon in einer frühen Phase luden sie Publikum, vor allem Kinder, zu öffentlichen Proben ein. Ein halbes Jahr vor der Premiere nochmals und knapp davor wieder. Insgesamt an die zwei Dutzend öffentliche Proben und das Feedback daraus ergab erst das fertige Stück ohne Worte – das schon in verschiedenen Ländern bis hin zu Japan gezeigt wurde.

Ein rundum gelungenes Gesamtkunstwerk, das die Grenzen zwischen Generationen spielerisch spielend überwindet. Und ganz am Schluss auch die Darsteller_innen als junges Paar – hinter einem Schleier der Erinnerung - tanzen lässt.

Ein Mann mit blutverschmiertem Gesicht hantiert mit einer Marionette aus Papier und Pappe.

Stäcker mit Schapinsky

Schapinsky: Leiden an der Welt von heute

Clownartig geschminkt, begrüßt der Künstler Sven Stäcker (Puppentheater Stäckschneck / Wien und Korneuburg) sein Publikum, verteilt Zettel – rosa und rot. Auf letzteren stehen Wörter und Sätze wie „Helfen. Geben. Sonne, Blumen, Schmetterwürmer. Umarmungen. Hände reichen. Güte. Bunte Luftballons…“ Die viel helleren Zettelchen beinhalten: „Du bist arrogant und aggressiv, … bösartig… gehässig. Mord! Krieg! Furcht! Schreddern! Ibiza!...“

Chorisch lässt der Puppenspieler bevor er mit seiner Performance beginnt, das Publikum, das er mit Verteilung der Zettel in eine gute und eine böse Hälfte teilt, die Sprüche aufsagen. Als Probe. Vielleicht, so kündigt er an, wird er das im Stück nochmals verlangen.

Eine Stoffpuppe mit einem grünen Apfel auf der Brust sitzt vor einem dunklen Hintergrund.

Die Puppe Schapinsky

Weich und hart

Und dann legt er los. Niemals hektisch, setzt er Schritt für Schritt an zur Geburt von Schapinsky, eines „Alter Ego“ (anderes Ich) des Autors, Puppen-Herstellers und –spielers. Die Puppe, die an eine Figur Picassos erinnert und aus weichen Schaumsctoff- sowie harten holzartigen Pappkartonteilen besteht, wird per (Kaiser-)Schnitt im Alter von 56 Jahren geboren. Mit Gegensätzen spielen ist letztlich auch das Konzept hinter Licht- und Schatten und nicht zuletzt dem Einsatz von Musik.

Laaaaangsam erlernt sie das Sprechen. Buchstabe für Buchstabe lässt Stäcker vier großformatige Buchstaben aus dem Bühnenhinter- in den -vordergrund treten. Vor einem O – als Loch für so manches, einem R, das er als Revolver einsetzt und einem T das an ein Fleischermesser erinnert. Sie alle tauchen nach einem M oder W – je nach Drehung - auf. Also dann doch nicht MORT, sondern WORT.

Ich will nicht mehr sehen, hören, riechen, sprechen…

Deutlich schneller noch als er das Sprechen erlernt, macht ihn die Welt um sich sprachlos. Und so reißt er sich den Mund aus dem Gesicht und versenkt ihn in einer Art durchsichtigem Mistkübel. Gleiches tut er zunächst seinen Augen, Ohren und der Nase an, die zwar eine Blume sehen und riechen, aber von Bildern, Geräuschen und Gerüchen von Krieg, Vernichtung, Gemetzel an Menschen überlagert werden. Er kann und will das Grausame der Welt nicht mehr sehen, hören oder riechen.

Wie der Titel des Stücks „Schapinsky retourniert sich“ stark vermuten lässt, bleibt die Puppe als anderes Ich des Autors und Spielers, der von sich sagt, einen pessimistischen Blick auf die Welt zu haben, nicht bei den Sinnesorganen stehen. Schwanz, Beine, Arme (vor allem weil der rechte immer wieder zum Hitlergruß hochfährt) und Kopf folgen ins Mistkübel-Grab. Über die Kritik an der kriegerischen, unmenschlichen Art im Allgemeinen, die die Welt zu beherrschen scheint, hinaus nimmt Sven Stäcker noch Macho-Gehabe und Patriarchat aufs Korn, indem er seinem Schwanz so etwas wie militärische Ehren erweist, als er ihn zu den anderen Körperteilen befördert und ihn „Zentralorgan“ nennt.

Ein Mann mit Brille und Kittel präsentiert eine Teddybär-Marionette.

Funken Hoffnung

Trotz Pessimismus und Verzweiflung an der Welt wie sie sich derzeit präsentiert, verschafft der (Puppen-)Spieler dem Publikum immer wieder Entlastung durch Lachen. Zu diesem veranlasst er durch die immer wieder clowneske Art seines präzisen schwarzhumorigen bösen Spiels.

Mehr noch: Am wirklichen Schluss nach einem Moment der fast schon wie das Ende wirkt, verleiht der Bühnenakteur zuletzt einen stark berührenden Funken Hoffnung. Der Rumpf mit blinkend leuchtendem Herz bleibt auf der Bühne stehen, Stäcker verteilt rote, selbst ausgeschnittene Papier-Herzen ;)

Follow@kikuheinz

Wird laufend ergänzt, u.a. um ältere Rezensionen von Stücken, die auch hier zu sehen sind.

Eine Gruppe Kinder tanzt auf einer Bühne, angeleitet von einem Mann.

Nach der Vorstellung lädt vor allem Jules Kinder ein, mit ihm einen Zug zu bilden ...

Eine Gruppe Kinder tanzt auf einer Bühne, einige Erwachsene stehen im Hintergrund.

... und durch den Saal im Pförtnerhaus (Feldkirch, Vorarlberg) bei "luaga & losna" Runden zu drehen ...

Eine Gruppe Kinder steht mit einem Mann auf einer Bühne vor Publikum.

...

Eine Gruppe Kinder sieht einer Aufführung mit Musikern und einem Schauspieler zu.

...

Eine Gruppe Kinder steht im Kreis und hält sich an den Händen.

...

Am Pfröhnerhaus hängt ein blaues Banner mit der Aufschrift „Willkommen bei LUGA & LOSNA“.

Festival-Logo auf dem Pförtnerhaus, DER Spielstätte in Feldkirch

Hier einige kurze Videos aus der Seifenblasen-Show

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