Kochen über Grenzen hinweg gefiel am besten

Die jungen Juror_innen auf der Bühne des Gartenbaukinos (bei der Eröffnung des 31. internationalen KinderFilmFestivals)
31. Internationales KinderFilmFestival: Kinderjury und Publikum vergaben ihre Preise.

Den Hauptpreis des am Sonntag zu Ende gegangen 31. internationalen KinderFilmFestivals vergaben die sieben jungen Juror_innen zwischen 11 und 13 Jahren an „Abe“ (USA, Brasilien 2018, Regie: Fernando Grostein Andrade). Als Kind palästinensisch-jüdischer Eltern in New York wird Abe von seinen Großeltern beiderseits das Leben schwer gemacht. Abes Idee, mit Kochen seine Familie näher zusammen zu bringen, fand die Kinderjury besonders toll.

Die Begründung der sieben Jung-Juror_innen beginnt so:
„Ein Film, der Lust auf Kochen und Essen macht: Es ist eine coole Idee, dass Abe mit seiner Leidenschaft zu kochen, versucht, seine Familie näher zu bringen, denn es muss sehr schwer sein, in einer Zwickmühle wie Abe zu sein. Egal zu welcher Religion (wenn überhaupt eine) er sich bekennt, es gibt immer jemanden in der Familie, der enttäuscht sein wird. In so einer Situation wären wir nicht gerne. Wir finden es außerdem unfair, dass die Erwachsenen über ihn reden, ohne ihn mit einzubeziehen und seine Entscheidungen nur belächeln (wenn er versucht zu fasten, wenn er einen Schluck Wein probiert, wenn er seine Geburtstagstorte selber bäckt oder das Brathuhn anschneiden möchte).“

 

Lobend erwähnte die Jury weiters den rasanten Sience Fiction-Film „Invisible Sue“ (Deutschland, Luxemburg 2018, Regie: Markus Dietrich).

UNICEF-Preis

„Chuskit“, der Eröffnungsfilm des Festivals für den auch die Hauptdarstellerin sowie die Regisseurin aus Indien nach Wien gekommen sind (KiKu-Berichte und Interviews hier und hier), wurde von der Kinderjury am Ende des Festivals mit dem UNICEF-Preis ausgezeichnet.

In der Begründung der sieben jungen Film-Expert_innen zwischen 11 und 13 Jahren heißt es u.a.: „...eine ganze Dorfgemeinschaft hilft zusammen, um einem Mädchen im Rollstuhl den Schulweg zu ermöglichen ... Der Film macht bewusst, wie wichtig das Recht auf Bildung und Schule ist, um eine bessere Zukunft zu haben ...“

 

Ein weiterer Film bekam für den UNICEF-Preis – besonders gute Berücksichtigung von Kinderrechten - eine lobende Erwähnung: „Binti“ (Belgien 2019, Regie: Frederike Migom). Aus der Begründung dafür: „Der Film zeigt, wie schwierig es sein muss, darum zu kämpfen, in gewohnter Umgebung bleiben zu dürfen. Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz und Asyl ...“

 

Publikumspreis

Wie jedes Jahr konnten auch die Zuschauer_innen ihren Film-Favoriten wählen – durch Einwerfen der Eintrittskarte in eine von drei Röhren – lachendes, neutrales und trauriges Smilie. Diesen Publikumspreis 2019 gewann „Die Rettung des Eulenwaldes“ (Estland 2018, Regie: Anu Aun). Das herzerwärmende Märchen über Menschen aus drei Generationen, die sich in dem gemeinsamen Ziel verbünden, die Natur um sich herum zu retten, hat die Zuseher_innen besonders berührt.

 

Die Preisträgerfilme sind am Sonntag, 1. Dezember im Cinemagic in der Wiener Urania (noch einmal) zu sehen:
* 11 Uhr: Publikumspreis
* 13 Uhr: UNICEF-Preis
* 15 Uhr: Preis der Kinderjury

Reservierung erforderlich
Telefon: 0664 465 56 60 oder (01) 4000 83 400 (Cinemagic)
www.kinderfilmfestival.at

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Die Kinderjury mit Hauptdarstellerin und Regisseurin von "Chuskit"

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