Weltosteoporosetag: Alle 3 Sekunden bricht ein Knochen

Der 20. Oktober soll das Bewusstsein für Knochenschwund fördern.
200 Millionen Menschen sind von Osteoporose betroffen. Wer zu den Risikopatienten zählt, und wie der Krankheit vorgebeugt werden kann.

Die Knochen sind schwach und zerbrechlich. Ein Sturz aus dem Stand, Niesen oder beim Vornüberbeugen reichen für eine Fraktur. Weltweit sind etwa 200 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen. Alle drei Sekunden ereignet sich eine Fraktur, die auf diese Erkrankung zurückzuführen ist.

Am Weltosteoporosetag, der alljährlich am 20. Oktober begangen wird, ruft die International Osteoporosis Foundation (IOF) zusammen mit ihren 250 Mitgliedsorganisationen alle älteren Menschen dazu auf, die Risikofaktoren der Osteoporose ernst zu nehmen und ihren Arzt zu konsultieren, wenn sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

Risikogruppen

Nicht immer wissen Patienten, dass ihre Knochendichte im Laufe des Lebens abgenommen hat. Zu den Risikogruppen zählen Menschen ab 50 Jahren mit Knochenbrüchen nach einem Sturz mit geringem Trauma. Außerdem kann eine Abnahme der Körpergröße um mehr als 4 cm ein Hinweis sein. Auch die langfristige Einnahme von knochenschädigenden Medikamenten, körperliche Gebrechlichkeit und Untergewicht können die Knochendichte reduzieren. Nicht zuletzt sind Vorbelastung der Eltern durch Osteoporose oder eine Hüftfraktur Alarmsignale.

Folgen von Frakturen

Eine Fraktur im hohen Alter kann das Leben verändern. Akute Schmerzen, langwierige Rehabilitation, Langzeitbehinderung, Abhängigkeit von Pflegepersonen und der Verlust der Lebensqualität sind keine Seltenheit. Hüftfrakturen können lebensbedrohlich sein. Der Verlust von Körperfunktionen sowie der Selbständigkeit stellt einen schwerwiegenden Eingriff ins tägliche Leben dar: 40 Prozen der Betroffenen können nach einem Vorfall nicht selbstständig gehen und 60 Prozent sind ein Jahr danach weiterhin hilfebedürftig. Aufgrund dieser körperlichen Beeinträchtigungen sind 33 Prozent der Betroffenen ein Jahr nach einer Hüftfraktur auf umfassende Hilfe angewiesen oder müssen in einem Pflegeheim versorgt werden.

Osteoporose vorbeugen

„Die eigene Knochengesundheit muss für alle Erwachsenen zur Priorität werden. Der Erhalt starker Knochen und Muskeln ist der Schlüssel zu einer aktiven, mobilen Zukunft im Alter. Wenn Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, zögern Sie nicht, Ihren Arzt auf eine Untersuchung und gegebenenfalls auf eine geeignete Behandlungsstrategie anzusprechen. Heute gibt es eine breite Palette wirksamer Osteoporose-Therapien, die das Risiko von Hüftfrakturen und Wirbelsäulenfrakturen um bis zu 40 Prozent bzw. um 30 bis 70 Prozent reduzieren“, so IOF-Präsident Cyrus Cooper.

Kostspielige Behandlungslücken

Nicht überall auf der Welt ist die Behandlung von Osteoporose sicher gestellt. Die IOF fordert die zuständigen Gesundheitsbehörden daher auf, der Knochengesundheit besondere Priorität einzuräumen und damit die kostspielige menschliche und wirtschaftliche Belastung durch Frakturen in ihren jeweiligen Ländern zu verringern. Cooper: „Als Experten auf diesem Gebiet drängen wir gemeinsam mit unseren Patientenvertretern auf globale Maßnahmen. Große Behandlungslücken führen dazu, dass selbst für Hochrisikopatienten kein Schutz vor Frakturen geboten wird. Eine Person, die bereits eine Fraktur erlitten hat, ist stark anfällig für weitere Knochenbrüche. Das Risiko einer erneuten Fraktur innerhalb des ersten Jahres ist in diesem Fall fünfmal höher als sonst. Dennoch werden etwa 80 Prozent dieser Patienten weder zutreffend diagnostiziert noch im Hinblick auf die zugrundeliegende Osteoporose behandelt.“

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