Zehn Foodtrends für 2019

Sushi in Burritoform
Trend-Jäger haben längst die heißesten Neuheiten ausfindig gemacht: Kurze Mode-Erscheinungen sorgen schnell für Aufsehen, doch richtige Trends haben andere Kriterien.

Bei manchen Trends fragt man sich, ob sie wirklich notwendig sind. Oder, wie es Nina Mohimi und Dani Terbu von der Coolinary Society in Wien formulieren, „ob man sie überhaupt essen will“.

Trend 1: Cookie Dough Sandwich

Rohen Keksteig – auf englisch „Cookie Dough“ nicht aus Mutters Teig-Rührschüssel schlecken, sondern gleich als üppiges Dessert zu verspeisen, war für viele schon ungewöhnlich genug. Nun wird der rohe Keksteig auch noch zwischen zwei Keksscheiben gepackt und als neuestes Fingerfood vermarktet.

Sind Sie auf den Gusto gekommen? 2019 hält noch weitere – gesündere – kulinarische Aha-Erlebnisse bereit, sagen Trendexperten.

Trend 2: Celtuce

Da wäre zum Beispiel „Celtuce“.

Zehn Foodtrends für 2019

Die exotische Variante von grünem Salat mit einem festen Stamm wird heuer den Markt für Grünzeug ankurbeln, prognostiziert die Sterling Rice Group, die alljährlich kulinarische Trends in der US-Gastro-Branche aufspürt.

Kein Ende also vom schon länger andauernden Gemüse-Trend. Überhaupt: „Die kulinarische Aufwertung von pflanzlichen Nahrungsmitteln ist in vollem Gange“, analysiert Trendforscherin Hanni Rützler im aktuellen Foodreport.

Mode versus Trend

Rützler unterscheidet allerdings klar zwischen kurzlebigen Modephänomenen und echten Trends, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln – und halten. Dass etwa immer wieder neue Gemüse-Sorten auf den Tellern landen, zeigt für Rützler wie lebendig und beweglich Food-Trends geworden sind. „Sie entwickeln sich weiter, differenzieren sich aus und, dynamisieren und verstärken sich im Verbund mit ähnlichen Trends.“

Zehn Foodtrends für 2019

Die Konsumenten können aus immer mehr Alternativen wählen. Essen ist zum Ausdruck für einen bestimmten Lebensstil geworden und das beinhaltet generell Nahrung, die auf Pflanzen basiert – der nächste Trend, der gekommen ist, um zu bleiben. „Dabei geht es nicht nur um die Gesundheit, sondern auch um nachhaltige, klimafreundlichere und ökologischere Wege in der Lebensmittelproduktion“, betont die Expertin Rützler.

"Healthy Hedonism"

Was den Gemüse-Boom angeht, trifft sich dieser mit dem Mega-Thema gesunde Ernährung, das sich ebenfalls schon länger weltweit in den Top-Trend-Listen hält. Da geht es längst nicht um Askese und Lustlosigkeit, im Gegenteil.

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Healthy Hedonism: Gesund, individuell und alles, nur keine Askese

Healthy Hedonism, also gesunder Genuss mit ganz persönlichen Zugängen, nennt sich der Megatrend. Essen muss schmecken und auch Spaß machen.

Und: eine „neue Nüchternheit“ (Coolinary Society) macht sich breit. Das heißt: Kreative und ansprechende Angebote für alkoholfreie Getränke abseits bekannter Softdrinkmarken.

Ein breites Feld, besonders wenn man die digital versierte Gruppe der jungen Millennials ansprechen will, sagen Nina Mohimi und Dani Terbu, die sich in ihrer Trendforschung speziell auf diese Altersgruppe fokussieren.

Darmgesundheit im Fokus

2019 richtet sich der Blick besonders auf die Darmgesundheit bzw. „Essen mit Zusatznutzen“: „Auf der einen Seite gibt es kollagenhaltige Beautydrinks und Chips aus Avocadoöl, die mehr Schönheit und Jungbleiben versprechen. Auf der anderen Seite steht die Welt von Kombucha und Fermentieren.“

So funktioniert fermentieren:

Trend 3: Pilz-Drink mit Hafermilch

Im Zuge dieser „better-for-me“-Bewegung, wie es Mohimi und Terbu nennen, finden sich auch immer mehr trinkbare Produkte. Der obligate Hipster-Drink Matcha-Latte mit Sojamilch war da erst der Anfang. Er wird 2019 vom Mushroom-Latte abgelöst, der nach den positiven Effekten des Grüntees nun jene von Pilzen nutzen will.

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Löst Soja-Latte ab: Mushroom-Latte

Konkret: Pulverisierte Reishi-Pilze werden mit Hafermilch aufgegossen. Letztere ersetzen bei Trend-Scouts übrigens zunehmend Soja- oder Mandeldrinks. Hafermilch ist nicht nur tierfrei und schmeckt neutraler, bei Nuss-Unverträglichkeiten ist sie dazu auch eine echte Alternative.

Trend 4: Butter, Baby!

Daneben kommt im neuen Jahr der Genuss nicht zu kurz. Die Sterling Rice Group prognostiziert eine Rückkehr von (Erdnuss-)Butter als Gegenpol und tituliert den Geschmacksträger bereits als „den neuen Speck“.

In New York ist etwa ein Dessert namens „Butter Bomb“ aus Schoko-Trüffel extrem angesagt.

Trend 5: Farbenpracht in Koralle

Apropos angesagt: Die Trendfarbe des Jahres – Koralle – bringt Farbe auf den Teller. Einfärben lässt sich fast alles, ob mit Lebensmittelfarben oder natürlichen Farbstoffen aus Roten Rüben, Grapefruits oder Beeren.

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Wundern Sie sich also nicht, wenn nach lila und pink nun warme Korallentöne Macarons, Eis, Kaffee oder Schokolade zu Hinguckern machen.

Trend 6: Bohnenmehl

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Glutenfreie Alternativen zu Mehl boomen. Nach Erbsen, Sojabohnen und  Kichererbsen rückt heuer Mehl aus weißen Bohnen ins Blickfeld.Backen Sie doch ruhig mal Brownies aus Bohnen!

Trend 7: Sushi Burrito

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Sushi in Burritoform

Fusionsküche zwischen Japan und Mexiko: Statt mit Stäbchen wird diese "große Rolle" aus der Hand gegessen. Gerollt wie Tortilla, aber statt in der Weizenflade im Nori-Algenblatt.

Trend 8: Schwarze Sapote

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Die Frucht ist auf dem Weg zum neuen Superfood: Die außen tomatenähnliche Frucht aus Mexiko und Guatemala ist kalorienarm, vitaminreich – und das Fruchtfleisch schmeckt wie Schokopudding.

Trend 9: Wurzeln

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Mehr Mut, neue Geschmäcker auszuprobieren - und dabei Altes wiederzuentdecken: Wurzeln wie Maniok, Jams oder Pastinake werden populärer, u. a. als Chips, heißt es bei der Sterling Rice Group.

Trend 10: Essbare Trinkhalme

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Bewusste Konsumenten machen sich auch Gedanken um die Umwelt - und den Plastikabfall, der entsteht. Findige Unternehmer suchen daher nach Alternativen. Das deutsche Start-up Wisefood entwickelt etwa Trinkhalme aus Apfeltrester, die sich erst nach 60 Minuten auflösen.

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