Restaurant beschimpfte Gast, der Wurm in seinem Essen filmte

Restaurant beschimpfte Gast, der Wurm in seinem Essen filmte
Fadenwurm kroch aus Kabeljau: Der Mann stellte das Video auf Facebook, was wiederum das Restaurant in Rage brachte.

Diese Familienfeier zum 80. Geburtstag der Tante wird noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil aus dem gebratenen Kabeljau eines Gastes plötzlich ein Wurm krabbelte. Sondern auch, weil die Reaktion des Fischlokals die Familie verstörte. Der geschockte Partner der betroffenen Frau hatte ein Video aufgenommen und auf Facebook gestellt.

"Das Essen ist lebendig geworden", kommentierte er. Das wiederum veranlasste die Restaurant-Verantwortlichen zu einer harschen Kritik. Sie scholt den Mann wegen seiner "unverantwortlichen Reaktion", schossen sie - ebenfalls auf Facebook - aufgrund der unerwünschten Aufmerksamkeit zurück. Das ließ wiederum Jim Guinee nicht auf sich sitzen. Nun berichtete sogar die Washington Post über den ungustiösen Vorfall.

Das Restaurant beruft sich darauf, dass es am betreffenden Abend das Servieren des Gerichts sofort eingestellt hätte, als Guinee das Personal auf den Wurm aufmerksam gemacht hatte. Der bestätigt selbst, dass sie für den Vorfall entschädigt worden waren. Doch die Reaktion des Lokals ärgert den Mann. "Es scheint, dass sie versuchen, abzulenken, anstatt das das Problem ernstzunehmen."

Nicht ausreichend erhitzt

Ein Parasiten-Experte der bekannten Mayo-Klinik, den die Washington Post befragte, meinte, dass sich ein noch lebender Wurm im Fischgericht befunden habe, weise darauf hin, dass der Kabeljau nicht ausreichend gekocht worden war. Er vermutet, dass es sich um einen Parasiten aus der Fadenwürmer-Gattung Anisakis handelt, die sich in Fisch, besonders gern Kabeljau aus dem Antlantik, und anderen Meeresfrüchten ansiedeln. Gelangt er  in den menschlichen Verdauungstrakt, kann er sich auch dort im Magen ansiedeln, sich in die Schleimhäute bohren und üble Bauchschmerzen auslösen.

Es ist nicht unüblich, dass derartige Fadenwürmer in Fischen vorkommen, heißt es bei US Food and Agriculature Organization - unabhängig davon, wie genau der Fisch inspiziert wird.  Die Konsumenten sollten für diese Tatsache mehr sensibilisiert werden. Bei der Food and Drug Administration weist man allerdings darauf hin, dass Fisch vor allem auf mindestens 65 Grad Celsius erhitzt werden sollte, um Parasiten abzutöten. Bei rohem Fisch, wie er etwa für Sushi verwendet wird, werden lebende Parasiten durch Einfrieren (15 bis 24 Stunden bei minus 20 Grad Celsius) beseitigt. Damit argumentieren auch europäische Behörden: Fisch, der in Mitteleuropa auf den Markt kommt, unterliege einer strengen Qualitätskontrolle.

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