Behörde schreitet ein: Rooftoop-Bar Freiluft muss zusperren
Cocktails zu DJ-Beats über den Dächern Wiens: Das hätte den Besuchern bei der Rooftop-Bar "Freiluft" in der Herrengasse 6-8 im ersten Bezirk noch bis Ende August geboten werden sollen. Event-Profi Paul Rittenauer hatte die Dachterrasse im Hochhaus in der Herrengasse wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Doch damit ist nun wieder Schluss.
Die zuständige Magistratsbehörde der Inneren Stadt hat per 26. Juli 2019 die Schließung angeordnet. Der Grund: Anrainerbeschwerden.
Vibrierende Wände
Lärm von 15 Uhr bis Mitternacht. Vibrierende Wände. Partygäste, die sich im Stiegenhaus übergeben würden, so schilderte eine Hausbewohnerin in der Krone die tägliche Situation.
In einer Aussendung entgegnete Paul Rittenauer, dass es vor allem Probleme mit jener Mieterin gegeben habe, die überhalb der Partylocation wohnte. Sie sei gerichtlich gegen ihn vorgegangen. Daraufhin seien Magistratsabteilungen angerückt: Er habe jedoch jede Auflage seitens der Behörden erfüllt. Ein Grund für eine vorzeitige Schließung sei ihm nicht vorgelegt worden.
Nun würden Mitarbeiter ihre Jobs verlieren, Sponsorenverträge könnten nicht eingehalten werden.
"Verstehe Entscheidung nicht"
"Ich nehme die Entscheidung zur Kenntnis, auch wenn ich sie nicht verstehe", sagt Rittenauer. Er hat in den vergangenen Jahren die Rooftop-Bar am Petersplatz 7 erfolgreich betrieben und organisiert derzeit die Heldenbar am Heldenplatz
Peter Dobcak, Gastronomie-Obmann der Wirtschaftskammer Wien ergänzt: "Das ist falschverstandener Anrainerschutz. Für mich ist es völlig unverständlich, dass ein Anrainer ein Projekt wie die Freiluft-Bar im zu Fall bringen kann."
Stadt widerspricht
Die zuständige Bezirksamtleiterin Eva Schantl-Wurz schildert die Situation anders: "Wir haben den Veranstalter im März - als es die ersten Medienberichte gab - darauf aufmerksam gemacht, dass er eine Betriebsanlagengenehmigung benötigt." Diese habe er bis zu diesem Tag nicht besorgt.
Polizei und Behörde seien mehrfach vorstellig gewesen, bestätigt Eva Schantl-Wurz. Besserungen seitens des Betreibers habe es daraufhin keine gegeben.
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