Die Seele baumeln lassen geht auch auf dem eigenen Balkon.

Staycation: So plant man den perfekten Urlaub zuhause

Urlaub in den eigenen vier Wänden kann genauso erholsam sein wie anderswo – wenn die Planung stimmt.

Keine Lust auf Packen, Zug-, Auto- oder Flugreisen und teure Hotels in der Fremde? So geht es vielen Menschen. Ob aus Desinteresse, Geld- oder Zeitmangel, mehr als die Hälfte der Österreicher (51 Prozent) pfeift in diesem Sommer auf eine Urlaubsreise, wie der Handelsverband Anfang Juli per Umfrage herausfand.

So maximiere ich die Entspannung zuhause

Gerade wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat, macht das besonders viel Sinn, spart man sich doch die An- und Abreise. Forscher der Brown University fanden zudem heraus, dass man anfangs in ungewohnter Umgebung immer unruhiger schläft als zu Hause. Urlaub anderswo kann in Stress ausarten, zu groß ist oft die Angst, etwas zu verpassen.

Was liegt also näher, als im eigenen Nest zu entspannen? Die wichtigste Voraussetzung, damit auch zu Hause Urlaubsgefühle aufkommen, ist, in den Urlaubsmodus umzuschalten. Checkt man ständig seine Arbeitsmails oder beginnt man, seine Wohnung zu putzen, fällt es schwer, den Kopf freizubekommen. 

Der Chef würde einen auch am Stand nicht erreichen und Wäschewaschen könnte man im Ausland ebenfalls nicht. Psychologisch gesehen ist es am besten, den Arbeitscomputer zu verräumen, damit man ihn nicht ständig im Blickfeld hat.

Planung ist der halbe Urlaub - auch zuhause

Stattdessen sollte man Pläne schmieden, was man sich von seinem Urlaub erwartet. Das Meiste holt man aus seiner „Staycation“ (vom Englischen „stay“ für bleiben und „vacation“ für Urlaub) heraus, wenn man sie plant wie eine Reise, rät das Wiener Institut für Freizeit- und Tourismusforschung. 

Der Erholungseffekt im Urlaub entsteht, wenn man neuen Eindrücken ausgesetzt ist oder Neues lernt. Wünscht man sich, endlich in Ruhe ein gutes Buch lesen zu können? Oder reizen einen doch eher Aktivurlaub oder neue kulturelle Erfahrungen? Alles davon gibt es auch vor der eigenen Haustür.

Bekannte Orte, neuer Blick

Hat man seine Prioritäten definiert, sollte man sich schlaumachen, was der eigene Wohnort zu bieten hat. Was hat Touristen an ihrem Besuch am besten gefallen? Erfahrungsberichte im Internet eröffnen neue Möglichkeiten. Auch ein Besuch im Tourismusbüro kann sich auszahlen. So kann man die eigene Welt mit neuen Augen sehen und sich, etwa für Tagesausflüge, inspirieren lassen.

Anschließend macht man sich am besten ans Reservieren. Das steigert die Vorfreude und hilft, seine Pläne auch umzusetzen. Eine Tischreservierung in einem neuen Restaurant etwa, Führungstickets untertags für eine Ausstellung, für die man sonst nie Zeit hätte, oder Karten für Kabarett oder Theater, ohne am nächsten Tag in die Arbeit zu müssen.

Die Staycation bietet auch die Gelegenheit, sich endlich mit Freunden zu treffen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, quasi als „Urlaubsbekanntschaft“ mit Erfolgsgarantie. 

Auf eines sollte man allerdings achten: die Tage nicht zu voll zu packen, damit die Erholung nicht zu kurz kommt.

Über Marianne Lampl

Redakteurin und Digital Producer bei KURIER und freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit. Geboren im Burgenland, für den Besuch einer Kunstschule mit 13 Jahren nach Wien gekommen. Studierte dann später in Graz Journalismus und arbeitete anschließend in Wien beim ORF, bei Heute und PULS24.at, unter anderem als Ressortleiterin für Szene, Lifestyle, Entertainment und Kultur. Seit 2024 bei KURIER und freizeit.at.

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