Diese Bücher rocken die Privatbibliothek von Reinhold Bilgeri
Bilgeris Roman „Das Gewissen der Tauben“ wird bald verfilmt. Was ihn inspiriert, was ihn bewegt, was er liest.
Es ist eine Lovestory, eine Detektivgeschichte und eine Aufarbeitung über die Fluchthelfer der Nazi-Verbrecher: „Das Gewissen der Tauben“ von Reinhold Bilgeri ist aber auch das – ein Schlüsselroman. „Das Buch ist mein bisher intimstes, weil auch meine eigene Familiengeschichte Pate stand“, erzählt der Autor, Regisseur, Rocker, „vor allem mein Vater, dessen Tagebuch ich sehr oft zitiere.“ Jetzt treibt er mit Herzblut die Verfilmung voran, es wird eine österreichisch-deutsche Coproduktion, Regie: Bilgeri selbst.
Wenn er schreibt, hört er übrigens nicht auf zu lesen. F. Scott Fitzgerald ist ein ständiger Wegbegleiter. Dafür macht der Vorarlberger es sich gern im Ohrensessel vor dem Bücherregal gemütlich. Beim Schreiben sitzt er an einem langen Tisch, mit Blick auf den Bodensee. Auch Musik hört Bilgeri dabei, am liebsten Jazzpianisten. Von diesen Inspirationen lässt er sich treiben. Dazwischen geht er raus, um Luft zu kriegen, auf den Berg.
Gemütlich: Beim Lesen macht Bilgeri es sich gern im Ohrensessel gemütlich
©ja/mathis.studioBilgeri setzt auf österreichische Literatur
Zurück in seiner Bibliothek bewundert er etwa „Lichtspiel“, von Daniel Kehlmann, über das Kinogenie G. W. Papst, der Nazi-Gegner, der sich in moralisch schlimme Kompromisse mit dem Regime verstrickte, eine Geschichte von Kunst, Macht und Verführung – „sehr berührend“.
Wie auch „Reise nach Laredo“ von Arno Geiger. „Ich habe mich verliebt in diese Geschichte. Sie zeigt Karl V., den einst mächtigsten Mann der Welt, alt und krank, der abdanken muss, und seine letzte Reise ans Meer mit einem elfjährigen Buben. Dort spürt er das eigentliche Leben, das er selber nie erlebt hat. Ein Buch über Liebe und Freundschaft, verpackt in kostbar poetische Prosa.“
Sein aktueller Roman wird bald verfilmt: "Das Buch ist mein bisher intimstes", so Reinhold Bilgeri
©ja/mathis.studioDas dritte Buch, das Bilgeri hervorhebt, ist „Die verwundbare Demokratie“, von Maximilian Steinbeis, mit seinen Strategien gegen den rechten Populismus. „Eine höchst aktuelle Warnung vor den Feinden der offenen Gesellschaft. Wir müssen wachsam bleiben.“
Die Bücher im Überblick:
- Daniel Kehlmann: „Lichtspiel“ (Rowohlt) – ein Regie-Genius als Nazi-Kollaborateur
- Arno Geiger: „Reise nach Laredo“ (Hanser) – ein König und ein Bub und auf was es wirklich ankommt im Leben
- Maximilian Steinbeis: „Die verwundbare Demokratie“ (Hanser) – Strategien gegen Populismus
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