Ein geniales Duo, das an der Staatsoper zerbrach

Die Staatsoper in den 1920er-Jahren. Im Stil der Neorenaissance errichtet, gilt sie als eine der schönsten Bauten der Wiener Ringstraße
Van der Nüll war der Künstler, Sicardsburg der Techniker - zwei Architekten, die sich nahezu symbiotisch ergänzten.

Es ist schwer, die beiden Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll getrennt zu betrachten. Galt doch ihre Arbeitsweise als nahezu symbiotisch. Sicardsburg übernahm den architektonischen, technisch-konstruktiven, van der Nüll den künstlerischen Teil, die Außenerscheinung, dekorative Ausgestaltung und  Innendekoration.  Das  kongeniale Duo, heute von Experten durchaus als Wegbereiter der modernen österreichischen Architektur genannt, zählte zu den bedeutendsten Architekten der frühen Ringstraßenära.

Wenn alljährlich beim Opernball das Tanzbein geschwungen wird, käme niemand auf die Idee, den architektonischen Wert des Gebäudes infrage zu stellen. Und doch war es ausgerechnet  ihr Opus magnum, die Wiener Hofoper, das ihnen  zum tödlichen Verhängnis wurde. 

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