Corona-Krise: Australische Delfine zeigen bizarres Verhalten

Corona-Krise: Australische Delfine zeigen bizarres Verhalten
Die Meerestiere befördern Tiefseeschwämme und Korallen an die Küste.

In der australischen Küstenstadt Tin Can Bay lässt sich derzeit Sonderbares beobachten: In dem kleinen Fischerort nördlich von Brisbane kann man im örtlichen Barnacles Dolphin Centre wilde Delfine füttern und bestaunen.

Wegen der globalen Corona-Pandemie ist das Barnacles Dolphin Centre, zu dem auch ein Café gehört, seit Wochen geschlossen. Freiwillige, die dort arbeiten, berichten nun von ungewöhnlichem Verhalten der Delfine. "Die Delfinschule (so nennt man eine Gruppe von Delfinen, Anm.) hat uns regelmäßig Geschenke gebracht, die uns zeigen, wie sehr ihnen unsere Aufmerksamkeit fehlt", heißt es in einem ein aktuellen Beitrag auf der Facebook-Seite des Cafés. "Sie vermissen euch alle definitiv."

Zu den Schätzen, die die Meeressäuger an den Strand bringen, zählen Seeschwämme, alte Glasflaschen und Korallenstücke. Ein Freiwilliger erklärte dem TV-Sender ABC, dass die Meerestiere dieses Verhalten bereits zuvor gezeigt hatten, es jedoch seit der Schließung des Veranstaltungsortes zugenommen habe.

"Aus Langeweile"

Barry McGovern, Experte für Delfinverhalten, hält es für eher unwahrscheinlich, dass die Tiere damit Vermissungsgefühle ausdrücken, wie er gegenüber 7NEWS betonte. "Aber bei Delfinen und ihrem Verhalten überrascht mich nichts mehr", sagte McGovern, Doktorand an der Universität von Queensland.

"Höchstwahrscheinlich vermissen sie Menschen an sich nicht. Sie vermissen wahrscheinlich die kostenlose Mahlzeit und die Routine." Sie könnten demnach "spielerisches Verhalten" zeigen oder einfach "aus Langeweile" handeln.

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