Hintergrund: Seit Anfang Juli dürfen Urlauber nur dann nach Griechenland einreisen, wenn sie zuvor per Internet einen solchen QR-Code beantragt haben. Die Airline verlangt jetzt, dass auch für jedes einzelne Kind ein solcher QR-Code vorgelegt wird. Weil das auf die Schnelle am Flughafen nicht möglich war, strandeten nicht nur die elf Niederösterreicher in Schwechat, sondern auch noch andere Eltern und ihre Kinder. Eine Wiener Familie hat erst beim Boarding erfahren, dass sie nicht einsteigen darf.
Elena Melita von der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Wien kennt mittlerweile einige solcher Fälle. „Wir wissen, dass einige Fluggesellschaften plötzlich Passagieren die Mitreise verweigern, obwohl sich in den vergangenen Tagen die rechtlichen Bestimmungen seitens der griechischen Zivilschutzbehörde nicht geändert haben. Es ist immer eine Frage, wie die Airlines die Bestimmungen auslegen.“
Diese Bestimmungen werden nicht nur von Ryanair, sondern auch von Wizz Air streng ausgelegt. Auf KURIER-Anfrage begründet die Fluglinie ihre Entscheidung so: „Wir folgen den Vorschriften und Regeln der griechischen Regierung. Jede Person, die nach Griechenland einreist, muss einen zugewiesenen QR-Code besitzen. Ohne diesen wird sie nicht nach Griechenland eingelassen. Was zur Folge hat, dass die Fluggesellschaft die Person nach Österreich zurückbringen muss. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, aber die Umstände entziehen sich unserer Kontrolle.“ Eine Ansprechperson von Ryanair wurde bis Redaktionsschluss nicht erreicht.
Andere Airlines wie die griechische Aegean oder die heimische AUA legen die Bestimmungen hingegen passagierfreundlicher aus – dort durften am Freitag alle Familien problemlos zusteigen, wie AUA-Sprecherin Tanja Gruber berichtet. Glück hatte auch, wer sein Ticket über ein Reisebüro gebucht hatte – er wird sowieso jederzeit über Änderungen informiert.
Für zukünftige Passagiere heißt es aufgepasst. Und die griechische Fremdenverkehrszentrale will jetzt auch aktiv werden: „Wir suchen Kontakt mit den Fluglinien und versuchen, in den nächsten Tagen eine Lösung zu finden, damit so etwas nicht noch einmal passiert“, verspricht Touristikerin Melita.Ute Brühl
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