Aida: Kreuzfahrten könnten 10 bis 15 Prozent teurer werden
Die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises stimmt ihre Kundschaft angesichts der Corona-Belastungen auf zweistellige Preiserhöhungen ein. "Moderat steigende Preise sind durchaus möglich. Es ist denkbar, dass Kreuzfahrten 10 bis 15 Prozent teurer werden", sagte Michael Thamm, Chef der Costa Gruppe, zu der Costa Crociere und Aida Cruises gehören, der Welt am Sonntag.
Thamm wies auf massive Einbußen infolge der Corona-Pandemie hin: "Wir haben jeden Monat Umsatzausfälle von 400 Millionen Euro. Das können wir nicht durch Kostenreduktionen ausgleichen. Aus den zurückliegenden Monaten ist bei uns ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag an Verlusten aufgelaufen."
Mehrmonatiger Stillstand
Aida Cruises hatte nach siebenmonatiger Unterbrechung im Oktober wieder mit Kreuzfahrten begonnen, allerdings aufgrund der Corona-Schutzvorkehrungen weniger als zur Hälfte belegt. Mit Blick auf den seit Anfang November verfügten Teil-Lockdown sind Fahrten Thamm zufolge nun für vier Wochen ausgesetzt.
"Wir haben bei den ersten Reisen bewiesen, wie gut unsere Maßnahmen funktionieren."
Kritik richtete der Reederei-Manager an die Adresse der Bundesregierung: "Wir wollen erreichen, dass die allgemeine Warnung vor Kreuzfahrten auf der Website des Außenministeriums aufgehoben und das Thema differenziert betrachtet wird." Corona-Testergebnisse auf den Schiffen müssten bei der Rückreise nach Deutschland akzeptiert werden, damit Kreuzfahrturlauber zu Hause nicht in Quarantäne gehen müssten. "Das ist doch ein hundertprozentiger Killer, wenn Sie nach einer Woche Kreuzfahrturlaub noch zwei Wochen im Haus bleiben müssen und nicht arbeiten dürfen", sagte Thamm. "Wir haben bei den ersten Reisen bewiesen, wie gut unsere Maßnahmen zum Schutz vor einer Covid-19-Infizierung funktionieren. Aus meiner Sicht ist eine Reise auf unseren Kreuzfahrtschiffen praktisch risikolos."
Kommentare