Stimmt oder stimmt's nicht? Lippenbalsam macht süchtig

Stimmt oder stimmt's nicht? Lippenbalsam macht süchtig
Ökotest fand Mineralölbestandteile oder bedenkliche Inhaltsstoffe in acht Produkten.

Wer regelmäßig Lippenpflege verwendet, verschluckt bis zu vier Pflegestifte pro Jahr - umso wichtiger, dass diese frei von problematischen Stoffen sind. Ökotest hat 20 Pflegemittel getestet, elf davon erhielten ein "sehr gut", darunter acht der neun Naturkosmetik- und drei konventionelle Produkte.

Ein Artikel wurde mit "gut", drei mit "befriedigend" bewertet, zwei kamen gerade noch durch und drei waren ungenügend, berichtete die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich am Montag.

Das Magazin Ökotest hat die Pflegeprodukte in mehreren Laboren auf Mineralölverunreinigungen, bedenkliche Duftstoffe und kritische Inhaltsstoffe wie Paraffine, Silikone, weitere synthetische Polymere und hormonell wirksame UV-Filter untersuchen lassen.

Mineralölbestandteile von Lippenpflege landen direkt im Körper

Das Hauptproblem bei den fünf schlecht bewerteten Mitteln sind Mineralölbestandteile. Da man einen Teil der Lippenpflege ableckt und verschluckt, landen sie direkt im Köper. Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich in menschlichen Organen an. Zu den aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) können auch krebserregende Verbindungen gehören.

Sind bei der Naturkosmetik mineralölbasierte Fette und Wachse grundsätzlich tabu, haben auch viele konventionelle Kosmetikhersteller schon auf mineralölfreie Pflege umgestellt. Drei davon erhielten die Bestnote und ein Klassiker das Gesamturteil "gut". Ein Naturkosmetik-Produkt wurde mit "befriedigend" bewertet, weil es den Duftstoff Isoeugenol enthält, der Allergien auslösen kann.

Dass Lippenpflegeprodukte durch ihre Inhaltsstoffe süchtig machen, sei übrigens ein Mythos, klärte die AK auf. Wenn die Lippen bald nach Verwendung einer Pflege schon wieder trocken sind, liege das vielmehr an Kälte, Wind und Heizungsluft als am Produkt.

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