Künstler malt täuschend echte Gesichter auf Masken

Künstler malt täuschend echte Gesichter auf Masken
Ein Brasilianer macht es möglich, trotz Maske das gesamte Gesicht zu sehen. Er selbst benutze sie, um seine Identität nicht zu verlieren.

Die Erste war ein Geschenk an einen seiner Kollegen. Seitdem hat Jorge Roriz unzählige Unikate angefertigt: Für all jene, die neutralen Masken nichts abgewinnen können, kreiert der brasilianische Künstler seit Beginn der Corona-Pandemie individuellen Mund-Nasen-Schutz.

Auf den weißen Stoff malt der 65-Jährige den Teil des Gesichts, der normalerweise verdeckt wäre. Und geht dabei äußerst detailverliebt vor: Vom Hautton bis zum Bartwuchs – jede Eigenheit des Gesichts wird berücksichtigt. Das Endergebnis wirkt so täuschend echt, dass von Weitem auf den ersten Blick kaum auffällt, dass das Gegenüber eine Maske trägt.

Identität bewahren

„Ich selbst benutze diese Maske, um nicht meine Identität zu verlieren“, sagt Roriz im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters zu seiner Idee.

Künstler malt täuschend echte Gesichter auf Masken
Künstler malt täuschend echte Gesichter auf Masken

In seiner Heimatstadt Rio de Janeiro ist er für seine Arbeit im Zuge des weltberühmten Karnevals bekannt. Für diesen kreiert er normalerweise bunte Kostüme und Installationen. Trotz abgesagtem Mega-Event betätigt der Profi sich weiterhin kreativ – und beglückt seine Kunden nun mit fotorealistischen Masken.

Es sei sehr wichtig, dass die Menschen sich selbst in Zeiten wie diesen nicht vernachlässigen, gibt sich Roriz optimistisch.

Der Brasilianer ist nicht der Einzige, der das Gesicht des Trägers auf die Maske überträgt. Unter dem Namen Maskalike wirbt eine Firma online für ihre Version des personalisierten Mund-Nasen-Schutzes. Um hier eine detailgetreue Abbildung des eigenen Gesichts auf Stoff zu erhalten, muss lediglich ein Selfie im Onlineshop des Herstellers hochgeladen werden.

Schrullig tut gut

Auf diese Weise soll auch die streikende Gesichtserkennung des Smartphones wieder reibungslos funktionieren. Wahre Kunstwerke, die man auch nach Ende der Pandemie nicht in die Mülltonnen wirft, sind jedoch jene von Jorge Roriz.

„Ich hatte darauf sehr positive Reaktionen“, zeigt sich der Künstler auch nach Monaten über seine etwas andere Beschäftigung erfreut. Die Menschen würden seine Masken witzig und schrullig finden. „Immer mehr haben mich gebeten, für sie eine Maske zu bemalen. Etwas, das sehr traurig war, bringt nun Freude.“

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