Süßes Obst zieht Wespen an.

Süßes Obst zieht Wespen an.

© APA/dpa/Julian Stratenschulte

Leben Gesellschaft

Warum Wespen besser sind als ihr Ruf

In Mitteleuropa werden nur zwei Arten dem Menschen lästig. Die rund 598 anderen Arten sind Nützlinge in der Natur.

06/30/2021, 06:51 AM

Rund 600 Wespenarten schwirren durch Mitteleuropa. Dabei bestäuben sie Pflanzen und fressen jede Menge Insekten. Nicht alle haben einen Stachel. Trotzdem zählen sie zu den weniger beliebten Insekten. Die Umweltberatung versucht, den schlechten Ruf der gelb-schwarzen Hautflülger zu zerstreuen und gibt Tipps für ein friedliches Miteinander.

Zwei Arten, die stechen, in Österreich

In Österreich werden nur zwei Arten dem Menschen lästig: die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Zu einem Stich kommt es in der Regel nur dann, wenn sich die Tiere bedroht fühlen. „Immer mit der Ruhe, ist das beste Motto im Umgang mit Wespen. Um sich schlagen ist kontraproduktiv und für diese nützlichen Tiere eine Bedrohung, auf die sie im schlechtesten Fall mit einem Stich reagieren“, sagt Harald Brugger, Ökotoxikologe von "Die Umweltberatung".

Wespen versorgen ihre Brut mit Spinnen, Insekten, Raupen und Larven, halten uns also andere unliebsame Gäste vom Leib. Bis zu 5.000 solcher „Häppchen“ kann ein Wespenvolk pro Tag verspeisen. Sich selbst ernähren die Wespen mit Nektar und Pflanzensäften und bestäuben nebenher die Blüten.

Verhaltensregeln

Obst, Süßes und Fleisch zieht Wespen an. "Die Umweltberatung" rät:

  • nicht um sich schlagen, Ruhe bewahren
  • Wespen abschütteln, falls sie auf einem Körperteil sitzen
  • Getränke abdecken und vor dem Trinken kontrollieren
  • Speisen abdecken und Reste so bald wie möglich wegräumen
  • Kindern Mund und Hände nach dem Essen und Trinken gleich abwischen
  • Ablenkfütterung mit reifem Obst, etwas vom Grillplatz oder Buffet entfernt
  • eine Schale mit Zitronen und Gewürznelken schreckt Wespen ab
  • Fallobst regelmäßig beseitigen
  • Insektenschutzgitter montieren

Keine Fallen, Vorsicht bei Nestern

Von Wespenfallen rät Die Umweltberatung ab. Denn damit werden nicht nur Wespen, sondern auch viele andere nützliche Insekten wie Honigbienen, Schmetterlinge, und Ohrwürmer angelockt und ertrinken qualvoll.

Zu Nestern am besten ein paar Meter Abstand halten. Nester werden von Wespen nur eine Saison lang bewohnt, dann stirbt das Volk ab und nur die Königinnen überleben den Winter in einem Versteck abseits des Wespennestes. Verlassene Nester werden nicht wieder besiedelt.

Stiche kühlen

Wenn es doch zu einem Stich kommt, tut kühlen gut: Umschläge mit Eiswürfeln, die in ein Tuch gewickelt sind, oder kühles Wasser über die Einstichstelle laufen lassen. Auch der Saft einer Zwiebel, Topfenwickel oder ein Essigumschlag helfen.

Stiche im Mund- und Rachenraum können lebensbedrohlich sein, daher, wenn möglich, sofort Eis lutschen und in ärztliche Behandlung begeben. Menschen mit Wespenallergie sollten immer das Notfallset bei sich haben und ebenfalls unverzüglich medizinisch versorgt werden.

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