Mit Hightech herausfinden, was die Haut in Falten wirft

Mit Hightech herausfinden, was die Haut in Falten wirft
... das wollen Wissenschafter und ein berühmter Kosmetikkonzern. Sie haben sich in neuen Christian-Doppler-Labor „Skinmagine“ zusammengetan.

Die Kooperation ist  ungewöhnlich: Dermatologen der MedUni Wien, Biotechnologen der Universität für Bodenkultur Wien Chemikern der TU Wien - und die berühmte Marke Chanel. Sie haben sich im neu eröffneten Christian-Doppler-Labor „SKINMAGINE“ zusammengetan, um herauszufinden, welche Faktoren die Haut altern lassen.

Hautalterung passiert nicht in Isolation, sondern im Zusammenspiel mit der Umwelt und mit sich verändernden Prozessen im ganzen Körper. Sie wird durch das „städtische Exposom“, die kombinierte Einwirkung von Faktoren wie Umweltverschmutzung und Sonnenlicht, beschleunigt.

Normale und vom städtischen Lebensstil beschleunigte Alterung der Haut betreffen den Fett-, Protein- und Zuckerstoffwechsel, die Fähigkeit zur Regeneration und Kommunikation im Gewebe. „Wir wollen das Zusammenspiel der Mechanismen, die zur Hautalterung beitragen, mit höchster optischer, chemischer und biochemischer Präzision auf der Zellebene analysieren“, erklärt Laborleiter Florian Gruber von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien.

Bereits 2013 wurde ein "CD-Labor für Biotechnologie der Hautalterung" eingerichtet, damals an der Boku, die damit den Grundstein für die Kooperation gelegt habe, sagt  Meduni-Vizerektorin Michaela Fritz.

Schnell und schmerzfrei

Dieses CD-Labor soll uns neues Wissen über die Mechanismen der Zellalterung bringen und zugleich die Grundlage für neue und innovative Hautpflegeprodukte sein. Die Forscher wollen auch neue Methoden entwickeln, mit denen Alterungserscheinungen der Haut an gesunden Personen einfach, schnell und schmerzfrei verfolgt werden können.

Sie setzen dabei u.a. auf bildgebende Massenspektrometrie, die es ermöglicht, Tausende biologische Moleküle in Gewebe, aber auch von Pflegeprodukten in der Haut exakt zu lokalisieren. So wollen sie auch untersuchen, wie neuartige Wirkstoffe einer beschleunigten Hautalterung entgegenwirken können.

In den von der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierter Grundlagenforschung. Das Budget kommt dabei jeweils zur Hälfte von der öffentlichen Hand und den Industriepartnern - im konkreten Fall von Chanel.

 

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