Jeder Zehnte musste während Pandemie ein Begräbnis organisieren

Jeder Zehnte musste während Pandemie ein Begräbnis organisieren
Die Beschränkungen von Trauergästen bei den Trauerfeiern machten den Hinterbliebenen am meisten zu schaffen, zeigt eine Umfrage.

Wenn schon der Alltag durch Einschränkungen, neue Regeln und Bewältigungsstrategien stark verändert ist - wie schaut es dann erst in einer Extremsituation wie dem Verlust eines nahestehenden Menschen aus? Die Corona-Pandemie stellte mehr als jeden zehnten Österreicher vor genau diese Herausforderungen, wie eine aktuelle Umfrage der Bestattung Himmelblau zeigt.

Exakt 11,7 Prozent von 1.000 Befragten, die "margetagent" in ganz Österreich im Auftrag des Bestattungsunternehmen befragte, mussten während der Corona-Pandemie ein Begräbnis organisieren. Diese Zahl beinhaltet Mehrfachnennungen und entspricht nicht der IST-Anzahl der Todesfälle, das heißt, dass Familien oft zu zweit bis zu viert oder mehr an der Organisation eines Begräbnisses beiteiligt sind. Diese Zahl sagt aus, wie viele Menschen sich um die Bestattung einer bzw. eines Verstorbenen während Corona gekümmert haben. Das zeigt, dass die Organisation der Bestattung für Angehörige im Familienverband erfolgt.

Beschränkungen große Herausforderung

Für fast ein Viertel (23,1 Prozent) der Befragten war die Beschränkung bei den Trauergästen beim Begräbnis vor Ort die größte Herausforderung während Corona, die Maskenpflicht hingegen war hier nur ein geringes Kriterium.

Das stellte auch die Bestatter vor neue Aufgaben, betont Georg Haas, Geschäftsführer der Bestattung Himmelblau. Dies hat den Druck und Arbeitsaufwand auf Bestatter erhöht, da diese neben den täglichen Aufgaben auch über die tagesaktuellen Corona-Regelungen Bescheid wissen mussten. "Wir haben uns auch neue Möglichkeiten der Teilnahme an Begräbnissen für unsere Kunden überlegt und hier den Live-Stream ins Leben gerufen.“

Online-Kontakte nicht gefragt

Während die Pandemie in vielen Bereichen mit digitaler Umsetzung neue Möglichkeiten bot, bleibt der direkte menschliche Kontakt bei Trauerfällen wesentlich. Die Umfrage ergab, dass der persönliche Kontakt für die für eine überwiegende Mehrheit (87,9 Prozent) der Befragten extrem wichtig ist. Mit einem klaren "Nein" hingegen voteten Österreicher in Bezug auf den Online-Kontakt zu Bestattungsunternehmen.

Die Online-Verfügbarkeit ist nur für ein Zehntel (11,1 Prozent) von Relevanz. Bestattungen über ein digitales Bestattungsunternehmen abzuhalten, ist für beinahe die Hälfte der Österreicher (46,2%) kaum bis gar nicht vorstellbar.

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