Instagram lockert Richtlinien für Nacktfotos

Der Protest von Plus-Size-Model Nyome Nicholas-Williams (Mi.) und ihren Mitstreiterinnen zeigte Wirkung
Dem sozialen Medium waren Rassismus und Doppelmoral vorgeworfen worden - künftig sollen neue Regelungen gelten.

Schlanke, weiße Frauen, die sich auf Fotos freizügig zeigen, werden vom Instagram-Algorithmus gegenüber dickeren Frauen bevorzugt – dieser Vorwurf gegen die Foto-App wurde in den vergangenen Wochen lauter und lauter.

Auslöser war ein Foto des schwarzen Plus-Size-Models Nyome Nicholas-Williams, das Instagram wegen „Nacktheit oder sexueller Aktivität“ gelöscht hatte. Nicholas-Williams hatte ihre nackten Brüste mit den Händen bedeckt, eine Pose, die bei weißen Models kaum jemanden stört.

Die 28-Jährige warf dem Foto-Netzwerk Rassismus und Fatshaming vor und drohte, ihren Account zu löschen – woraufhin ihre Fans die Kampagne #IWantToSeeNyome ins Leben riefen und gleiche Standards für alle Körperformen und Hautfarben einforderten.

Die Protestaktion zeigte Wirkung: Heute, Mittwoch, soll eine Änderung der Richtlinien für Nacktfotos in Kraft treten. „Es kann noch einige Zeit dauern, bis sichergestellt ist, dass wir diese Updates korrekt durchsetzen, aber wir sind entschlossen, dies richtig zu machen“, sagte eine Instagram-Sprecherin und gab zu, dass Bilder von Nicholas-Williams fälschlicherweise entfernt wurden.

Künftig werde zwischen dem Halten von Brüsten mit eigenen Händen und pornografisch anmutendem „Brustgrapschen“ unterschieden. Nicholas-Williams ließ ihrer Freude auf Instagram freien Lauf: „Diese Änderung ermöglicht, Selbstdarstellung und Kunst von pornografischen Inhalten zu unterscheiden“, schrieb sie. Der Zensur von „dicken, schwarzen Körpern“ sei nun hoffentlich ein Ende gesetzt.

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