Der beste Kombi-Kinderwagen: In 10 von 12 können Babys nicht strampeln

Der beste Kombi-Kinderwagen: In 10 von 12 können Babys nicht strampeln
Der Verein für Konsumenteninformation hat Kombi-Kinderwagen auf Schadstoffe und Sicherheit überprüft.

Eltern haben es oft eilig: Da werden Gehsteigkanten oder Wände nicht ganz so sanft pariert. Kinder lieben es wiederum, auf ihren Mobilitätsgefährten ohne Rücksicht herumzuklettern. So mancher Kinderwagen geht nach dem kiloschweren Einkauf dann ein oder die Räder beginnen zu eiern, weil man ihn nach dem letzten Ausflug unsanft in den Kofferraum bugsierte.

Um Eltern einen Fehlkauf zu ersparen, haben der Verein für Konsumenteninformation und die Stiftung Warentest zwölf Kombi-Kinderwagen für Kinder bis 3 bzw. 4 Jahre getestet und dabei genau diese schonungslose Beanspruchung simuliert.

Babys und Kleinkinder verbringen oft viele Stunden in Kinderwagen und Buggys: Daher untersuchten die Tester die Kinderwagen auf Schadstoffgehalt und kindgerechte Gestaltung wie die
altersbezogene Eignung von Liegewanne und Sitz. Das erschreckende Ergebnis: Nur zwei von zwölf Modellen, die sowohl als Kinderwagen als auch als Buggy genutzt werden können, erzielten "gute" Ergebnisse.

Die Hälfte der Kinderwagen wurde dagegen mit "weniger" oder "nicht zufriedenstellend" bewertet.

Folgende Modelle wurden getestet:

  • ABC Design Viper 4
  • Britax Römer Smile III
  • Emmaljunga NXT60F
  • Hartan Yes GTS
  • Hauck Mars Duoset
  • Joolz Hub
  • Kinderkraft Prime 
  • Maxi-Cosi Lila XP
  • Moon ReSea S
  • Mutsy Nio
  • Stokke Beat
  • Teutonia Trio

In viele Kinderwagen sitzen oder liegen Kinder nicht ihrem Alter angemessen: Positiv herausgestochen ist der Maxi-Cosi Lila XP, seine Babywanne ist komfortabel wie keine andere im Test. Sie ist breit und lang genug, dass Babys mindestens bis zum 8. Monat darin Platz finden. An und für sich sollte das der Standard sein, denn erst ab dem 8. Monat lernen Babys, selbstständig aufrecht zu sitzen.

Besonders kurz geraten sind die Wannen von Britax Römer, Kinderkraft, Mutsy und Stokke. Große Kinder stoßen in ihnen schon nach vier Monaten mit Kopf oder Füßen an.

Komplett flach legen lässt sich übrigens überhaupt kein Sitz im Test. Das wäre die rückenschonendste und bequemste Variante – und sollte die Norm sein, wie die Tester festhalten.

Schadstoffe: Zwei Kinderwagen wurden abgewertet

Bei der Messung von Schadstoffen wurden zwei Modelle auf "nicht zufriedenstellend" abgewertet: Im Matratzenbezug der Babywanne des Kinderkraft fanden die Konsumentenschützer eine hohe Mengen des möglicherweise krebserzeugenden Flammschutzmittels Tris(2-chlorisopropyl)phosphat, kurz TCPP. Kinderkraft bietet den Austausch schadstoffbelasteter Matratzen an. Besitzer sollen sich an den Kundenservice wenden.

Zudem fanden die Tester im Sicherheitsgurt des Hauck Benzo(ghi)perylen. Laut europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit kann dieser polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoff
eine erbgutverändernde Wirkung haben. Hauck sieht in einer Stellungnahme keine Veranlassung, einen Umtausch anzubieten, "da keine Überschreitungen von Grenzwerten vorliegen".

Die Sieger? Gut, aber teuer

Die beiden Sieger sind der Maxi-Cosi Lila XP um 950 Euro sowie der Hartan Yes GTS um 1.098 Euro.

Fazit der Tester: Der Kombiwagen von Maxi-cosa "bietet Babys so lange so viel Platz wie sonst kein anderes Modell im Test. Auch der Sitz ist lange einsetzbar. Zusammengeklappt doch recht klobig. Nur durchschnittlich leicht zu reinigen".

Der Kombiwagen von Hartan "ist das einzige Modell mit verstellbaren Fußstützen. Bequem für Erwachsene, der Schieber eignet sich auch für Eltern über 1,80 m. Die recht große Babywanne ist die schwerste im Test".

Tipp: Den aktuellen Test finden Sie ab dem 30. Juli im Magazin Konsument und ab sofort kostenpflichtig auf www.konsument.at.

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