Frauscher-Werft am Traunsee: Ingenieur der Emotionen

Das Modell „Demon“, rund 15 Meter lang und mit allem erdenklichen Luxus: Der marokkanische König verwendete eines als Beiboot zu seiner Riesenyacht
Die Frauscher-Werft am Traunsee beliefert Superreiche mit Beibooten, die bei normal Wohlhabenden als Luxusyachten durchgehen. Von Klaus Puchleitner

Die dunkle Limousine fegte durch die Straßen der marokkanischen Hauptstadt, begleitet von einer Motorradeskorte. Die Polizisten auf ihren Maschinen nützten Blaulicht und Folgetonhorn ausgiebig, um den Weg zum Hafen freizuräumen. Die Einheimischen wussten: So ist nur die Königsfamilie unterwegs. Der Wagen hielt am Hafen von Rabat in jenem Bereich, wo die Royals ihre Riesenyacht zu betreten und verlassen pflegen. Der Chauffeur öffnete den Schlag, aus dem Auto stiegen: zwei Monteure in Arbeitsoveralls, sperrige Werkzeugkisten in der Hand. Michael Frauscher, einer der beiden Männer, lacht heute noch, wenn er an die Gesichter der Marokkaner denkt, die sich einen Blick auf ihren König erhofft hatten. Er war mit einem Mitarbeiter vor Ort, um in königlichem Auftrag Arbeiten am neuen Beiboot zur Yacht des Monarchen vorzunehmen, bevor seine Hoheit in See zu stechen gedachte.

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