Forschung: Sind Männer Maskenmuffel?
Sind Männer Maskenmuffel? Das wollten Mathematikerin Hélène Barcelo von der Universität Berkeley und Wirtschaftswissenschafter Valerio Capraro von der Universität Middlesex wissen. Sie befragten 2.500 Amerikaner, ob sie Maske tragen und welche Gefühle sie damit verbinden. Ergebnis: Männer sind weniger geneigt, in der Öffentlichkeit eine Gesichtsbedeckung zum Schutz gegen Covid-19 zu tragen.
11,5 Prozent der Frauen gaben auf einer Skala von 0 (starke Ablehnung) bis 10 (starke Zustimmung) Werte zwischen 0 und 4 an. Bei den Männern waren es knapp 15 Prozent. Sie stimmten auch eher der Aussage zu, dass ein Mund-Nasen-Schutz ein Zeichen von Schwäche sei und dass das damit verbundene „Stigma“ sie davon abhalte, häufiger eine Maske zu tragen.
Capraro hat eine Erklärung dafür: „Männer glauben eher, dass sie von der Krankheit wenig betroffen sein werden. Dies ist ironisch, weil Statistiken zeigen, dass das Coronavirus Männer härter trifft.“ Mediziner kennen das Muster: Obwohl Männer im Schnitt kürzer leben, gehen sie seltener zu Vorsorgeuntersuchungen – was wiederum schlecht für die Gesundheit ist.
Psychologen interpretieren dieses Verhalten als Folge des Männerbildes, das in weiten Teilen der Gesellschaft noch immer vorherrscht, dem irrationalen Ideal einer angeblichen Unverwundbarkeit.
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