Corona macht kreativ: Dessous-Gesichtsmasken und Erotik-Drive-In
Krisen haben die Menschen stets erfinderisch gemacht. Motto: Wenn nix mehr geht, ist immer noch was gegangen. Und so hat auch diese Zeit einige Ideen hervorgebracht. Wie so oft gilt: Irgendwas mit Sex und Erotik geht immer, man muss halt nur ein bisserl offen sein – in jede Richtung. Heißt: Was einst der Lust diente, mutiert zum alltagstauglichen Tool – und umgekehrt. Oder aber man lässt sich etwas einfallen, um virenfreies Vögeln zu ermöglichen.
Ein paar Beispiele: „Baumwoll-Kittel statt Erotik-Unterhöschen: Manufaktur hat umgesattelt“, hieß es etwa in Deutschland über die „Wonneberger Manufaktur“ in Sachsen, die normalerweise Bademode und erotische Dessous herstellt. Das Haus ist etwa bekannt für die Marke „Robinson“, erotische Herrenwäsche, die angeblich in Swingerkreisen beliebt ist. Slips und Strings mit „Push-up“-Effekt und in Leder-Optik, schwarz, rot, getigert. Hübsch, aber gerade nicht so angesagt. Als der Absatz nachließ, dachte man um – und begann Schutzkleidung zu nähen, sowie Mund-Nasen-Masken. Ähnlicher Hintergrund, ähnliche Story: Mit handgeschneiderten „Maultäschle“ aus BH-Spitze sorgte ein Fachgeschäft für Dessous und Bademoden im deutschen Reutlingen für mehr Pep in der Krise. Früher hätte man Strapse passend zum BH gemacht, jetzt seien es Masken, die zu Büstenhaltern und Höschen passen.
Statt Rein-Raus-im-Laufhaus strippten in der erotischen Durchfahrtsstraße professionelle Tänzerinnen auf Podesten.
Wie geht jetzt Sex mit Fremden „ohne Körperkontakt“? Eine, sagen wir mal „interessante“, Lösung kommt von der US-amerikanischen Firma „Production Club“. Sie entwickelte die Idee eines Schutzanzugs für Partys, Konzerte und Sex, trotz Corona. Das (noch nicht marktreife) Ding besteht aus einem Material namens „Micrashell“, das „abriebfest“ und angeblich leicht zu desinfizieren ist. Einige Abschnitte sind abnehmbar, sodass gewisse Körperpartien zugänglich sind und ein Zugriff ermöglicht wird. „Mit Micrashell kann der Benutzer klar durch ein Schutzschild sehen, sicher durch ein Filtersystem atmen, trinken, vapen, Sex haben und sogar sein Telefon aufladen“, heißt es dazu auf Instagram. Stellt sich halt nur die Frage, wer das genau wollen soll und ob das Gefummel im Raumanzug nicht eher zu einem „Na gut, dann nicht“ führt.
Und was fällt einem Puff-Besitzer so ein? Kurzer Stopp in Landshut, wo man es im „Erlebnishotel Lustra“ mit „Drive-in-Erotik“ probierte, um in „schweren Zeiten etwas Ablenkung zu bieten“. Statt Rein-Raus-im-Laufhaus strippten in der erotischen Durchfahrtsstraße professionelle Tänzerinnen auf Podesten. „Fünf Autos passen pro Durchgang ins Zelt, in dem sechs Gogostangen und eine Lichtanlage aufgebaut sind. Ein DJ beschallt die tanzenden Damen und Männer wie auch die neugierigen Gäste mit Musik. In den Autos sitzen hauptsächlich junge und Männer mittleren Alters. Aber auch Pärchen wollen sich die Gaudi im Landshuter Industriegebiet nicht entgehen lassen“, berichtete die Lokalpresse. Kostenpunkt pro Fahrzeug: 35 Euro, inklusive Gratis-Piccolo-Sprudel.
Da wäre noch die Sache mit dem Zusammenhalt. Junge Filmemacher aus Berlin hatten laut ZDF online die Idee, mit ihrem Porno „Sex in Times of Corona“ Geldspenden für Sexarbeiter in Not zu sammeln. Gelungen! Der Film ist amüsant – und zeigt in elf Episoden, wie sexuelle Befriedigung in der Virenkrise funktionieren könnte. In einer Szene greift ein Paar zum „Dildo am Stiel“, damit der geforderte Abstand eingehalten werden kann – was für eine hübsche Alternative zum berühmten „Baby-Elefanten“. Der angenehme Nebeneffekt: Es kamen ein paar Tausender an Spenden zusammen.
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