Alternative Geldanlage: Lieber in Pferde statt Gold investieren?

Alternative Geldanlage: Lieber in Pferde statt Gold investieren?
Mit dem Samen erfolgreicher Hengste lässt sich viel Geld verdienen. Doch ein Risikofaktor sollte niemals außer Acht gelassen werden.

Er war das vermutlich bekannteste Dressurpferd der Welt, wurde gar als Jahrhunderthengst bezeichnet. Der im Jahr 2000 im Friesland geborene Totilas brach auf Championaten einen Rekord nach dem anderen, wurde im Jahr 2010 zum dreifachen Weltmeister gekürt. Kurz darauf wurde er selbst für Pferdelaien zum Begriff: Der ehemalige Springreiter Paul Schockemöhle erwarb den Rappen für kolportierte zehn Millionen Euro – eine bisher nie da gewesene Summe.

Nicht nur, um ihn auf dem Dressurviereck gewinnen zu sehen, sondern vor allem, um mit den Samen des Hengstes das große Geld zu machen. Als Europas größter Pferdezüchter konnte Schockemöhle für Totilas eine sogenannte Decktaxe von rund 8.000 Euro verlangen. Denn je größer die sportlichen Erfolge eines Pferdes, desto teurer kann dessen Samen verkauft werden. Doch nach dem Kauf wurde es immer ruhiger um Totilas, die Plätze auf dem Siegertreppchen blieben aus. Vergangenen Dezember dann die überraschende Nachricht: Der Hengst war mit 20 Jahren an einer Kolik verstorben.

Auch als Nicht-Reiter gäbe es bei entsprechendem Budget die Möglichkeit, in einen Hochleistungssportler auf vier Beinen zu investieren. Doch die Geschichte von Totilas zeigt, wie riskant die Geldanlage Pferd ist. Was viele Laien nicht wissen: „Der Reiter, den man bei Turnieren auf dem Pferd sieht, ist meist nicht der Besitzer“, erklärt Theresa Deisl vom renommierten Pferdezentrum Stadl-Paura. „Viele besitzen ein Top-Pferd aus reiner Passion.“ Häufig handelt es sich sogar um ein Käuferkonsortium, welches sich den Gewinn vom Verkauf des Samens teilt.

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