Erdbeer-Marmeladen: zu viel Zucker und oft zu viel Pestizide

Erdbeer-Marmeladen: zu viel Zucker und oft zu viel Pestizide
Die deutschen Konsumentenschützer von Öko-Test stellten fest, dass Bio-Fruchtaufstriche mit weniger Pestiziden belastet waren.

Die Österreicher lieben ihr Marmelade-Semmerl: Der Verbrauch von Marmelade liegt hierzulande weit vor Honig oder Nuss-Nougat-Creme. Am liebsten essen sie Erdbeer- und Marillenmarmelade und brauchen diese nicht nur als Aufstrich, sondern auch als Backzutat bei Torten, Rouladen oder als Füllung für Palatschinken.

Egal ob auf dem Etikett Marmeladen, Konfitüren oder Fruchtaufstrich steht - der Konsument wünscht sich einen schadstofffreien Genuss. Dieser ist keinesfalls garantiert, wie ein aktueller Test von Erdbeer-Marmeladen zeigt.

Die deutschen Konsumentenschützer von Öko-Test untersuchten 20 Sorten: In 65 Prozent der getesteten Erdbeerfrucht-Aufstrichen wies das Labor Spuren von mindestens einem Pestizid nach.

Sechs Substanzen

In einer Erdbeermarmelade waren Spuren von sechs verschiedenen Substanzen, in einem anderen Aufstrich fünf. Bei einer gefundenen Substanz handelt es sich um Tebuconazol, das Pestizid gilt als vermutlich schädigend für das Kind im Mutterleib.

Die im Labor gemessenen Werte liegen weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte, allerdings geben die Konsumentenschützer zu bedenken, dass die gesundheitlichen Sicherheitsgrenzen sich immer nur auf einzelne Pestizidwirkstoffe beziehen. Das Zusammenwirken, wenn der Mensch mehrere auf einmal aufnimmt, sei kaum erforscht.

Die Testergebnisse zeigen: Bio-Fruchtaufstrichen weisen deutlich weniger Pestizide auf.

Tipp: Essen Sie lieber eine Scheibe Toast mit frischen Erdbeeren

Bei zwei von drei Marmeladen kritisieren die Tester zudem den hohen Zuckeranteil: Mit einer Portion vertilgt der Konsument mehr als die Hälfte jener Zuckermenge, die die WHO für akzeptabel hält.

Deutsche werden übrigens enttäuscht, wenn sie dachten, dass die Früchte aus ihrem Heimatland verarbeitet werden: Nur zwei Hersteller setzten auf Erdbeeren aus Deutschland, andere Hersteller bezogen ihr Obst vor allem aus Polen, besonders häufig aus Spanien sowie aus der Türkei, aus Ägypten und Marokko.

Angesichts des hohen Zuckeranteils empfehlen die Konsumentenschützer ein Brot oder einen Toast mit frischen Erdbeeren: Erdbeeren waschen und halbieren, Brot- oder Toast mit Butter, Frischkäse, Topfen oder Kokosfett bestreichen und mit halben Erdbeeren belegen.

Tipp: Die kompletten Test-Ergebnisse sind in der Mai-Ausgabe des Magazins Öko-Test erschienen und können hier gekauft werden.

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