Dieser beliebte Kräutertee ist laut Ökotest "mangelhaft"

Dieser beliebte Kräutertee ist laut Ökotest "mangelhaft"
Im Kräutertee-Test stellten die Prüfer des Verbrauchermagazins auch anderen Produkten ein schlechtes Zeugnis aus.

Mehr als 33 Liter Tee trinken die Österreicherinnen und Österreicher jährlich pro Kopf. Unter den Kräuterteesorten rangieren Kamillen-, Pfefferminze- und Fencheltee ganz oben im Beliebtheitsranking.

Doch kann man sich die diversen Produkte eigentlich guten Gewissens zu Gemüte führen?

Um zu überprüfen, ob Kräutertees unbedenklich und schadstofffrei sind, hat das deutsche Verbrauchermagazin Ökotest 50 nicht-aromatisierte Kräuterteemischungen in Laboren genau unter die Lupe genommen. Unter den getesteten Produkten waren Teemischungen, die in Beuteln abgepackt waren, ebenso wie lose Ware.

Zunächst die gute Nachricht: 26 Kräuterteemischungen, darunter 21 Bio-Produkte, konnten die Bestnote "sehr gut" für sich verbuchen. Sie können, ebenso wie fünf mit der Note "gut" bewertete Produkte, bedenkenlos genossen werden.

Und nun die beunruhigende: Elf Kräuterteemischungen fielen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch den Test. Für das schlechte Abschneiden verantwortlich: Pestizidrückstände und Pflanzengifte.

Beliebt und belastet

Unter den mit "mangelhaft" bewerteten Produkten findet sich auch die hierzulande erhältliche und aus acht Zutaten bestehende Kräutermischung "8 Kräuter" der Marke Teekanne.

Beanstandet wurden zum einen erhöhte Pestizid-Werte sowie Spuren des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Glyphosat steht unter Verdacht, krebserregend zu sein.

Wie die Pestizide in den Teekanne-Tee gelangt sind, sei im Nachhinein schwer nachzuvollziehen. "Die Rohwaren für die Kräuterteemischungen stammen zum Teil aus Wildsammlungen aus verschiedenen Ecken der Welt", heißt es vonseiten Ökotest. Von der Problematik sei jedenfalls nicht nur Hersteller Teekanne betroffen. "Insgesamt bemängeln wir Pestizidrückstände in 19 der 50 getesteten Kräutertees, darunter sind auch sieben Bio-Produkte."

Neben Pestiziden wurde im "8 Kräuter"-Tee zum anderen auch ein erhöhter Gehalt der Pflanzengifte Pyrrolizidinalkaloide nachgewiesen. Diese Stoffe kommen natürlicherweise in Beikräutern wie Jakobskreuzkraut oder Bilsenkraut vor, die bei der Ernte der Teekräuter versehentlich mit ins Erntegut geraten sind. Das Problem: Diese Pflanzeninhaltsstoffe lassen sich, anders als Keime, nicht durch kochendes Wasser zerstören. Stattdessen gehen sie in den Tee über. Über längere Zeit können in geringen Mengen aufgenommene Pyrrolizidinalkaloide die Leber schädigen. Zudem sind sie potenziell krebserregend und erbgutschädigend.

Wichtig: Kräutertees immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufbrühen, um Mikroorganismen wie Hefen oder Schimmelpilze sicher abzutöten.

Den gesamten Kräutertee-Test können Sie hier nachlesen.

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