Bahlsen wird nach Rassismus-Vorwürfen Kekse umbenennen
"Weil du mir jeden Tag versüßt", neben dem Text sah man zwei Tassen mit Milchkaffee und einen Teller Kekse. Bei den Keksen handelte es sich um die seit Jahrzehnten bekannte Bahlsen-Sorte namens Afrika – mit Schokolade überzogene Waffelkekse.
Anlässlich des Valentinstags stellte das deutsche Unternehmen die Frage, mit wem man die süßen Kekse am liebsten teilen würde. Doch schon bald häuften sich unter dem Instagram-Beitrag die Kommentare. "Ein brauner Keks, der Afrika heißt? For real?"
Bereits zu Beginn der Debatte erklärte Bahlsen: "Hallo zusammen, wir möchten hier betonen, dass uns rassistische Gedanken mehr als fern liegen. Der Name Afrika wurde ausgewählt, weil Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist und der Name damit perfekt zu unseren vollschokolierten Waffeln passt. Das Produkt Afrika bieten wir unter diesem Namen bereits seit über 60 Jahren an."
Der Name der Waffelblätter weise auf die größte Kakao-Anbauregion der Welt, Westafrika hin. Die Elfenbeinküste und Ghana sind die weltgrößten Kakaoproduzenten.
Es entstand eine heftige Diskussion unter Fans, ob es sich hier um Rassismus handelt: Besonders oft wurde der Hashtag "Alltagsrassismus" verwendet. Nicht alle Kommentatoren konnten die Aufregung nachvollziehen.
Vor einigen Tagen meldete sich Bahlsen erneut zu Wort. Der ursprüngliche Text des Beitrags wurde aktualisiert und mit einer neuen Botschaft an die Instagram-Gemeinde versehen.
Im Wortlaut heißt es jetzt: "Viele von euch haben sich intensiv mit unserem Produktnamen Bahlsen Afrika auseinandergesetzt und hier kommentiert. Eure Meinungen und die Kritik nehmen wir sehr ernst. Wir distanzieren uns von Rassismus und Diskriminierung in jeder Form. Aus euren Kommentaren haben wir unterschiedliche Meinungen herausgelesen. Einige assoziieren den Produktnamen mit Rassismus, während andere die Diskussion um den Produktnamen nicht nachvollziehen können und finden, dass genau dieses Schubladendenken Rassismus fördert. Wir haben dieses Produkt vor 60 Jahren ins Leben gerufen und damals wie heute lagen uns rassistische Gedanken mehr als fern. Um zu vermeiden, dass unser Produkt Assoziationen mit Rassismus hervorruft, arbeiten wir bereits an einer Umbenennung."
Schon vergangenes Jahr war der Süßwarenhersteller aus Hannover in die Schlagzeilen geraten: Verena Bahlsen hatte in einem Interview gesagt, das Unternehmen hätte Zwangsarbeiter in der NS-Zeit "genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt". Dafür musste sie sich später entschuldigen.
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