Bahlsen-Brüder waren NSDAP-Mitglieder
Auf einem Marketingkongress in Hamburg erklärte Millionenerbin Verena Bahlsen (26) vor ein paar Tagen, dass sie gern Kapitalistin sei, Geld verdienen und Jachten kaufen wolle. Kritiker warfen ihr danach vor, ihr Reichtum sei auf Zwangsarbeit im Nationalsozialismus erbaut worden (Bahlsen trat erst im Jahr 2000 der „Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft für die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter“ bei).
"Während Zwangsarbeiter jahrzehntelang auf Entschädigungen warten mussten, freut sich die Erbin nun auf Jachten?", fragte die Bild-Zeitung, in der Bahlsen nachlegte: „Es ist nicht in Ordnung, meinen Vortrag damit in Verbindung zu bringen. Das war vor meiner Zeit und wir haben die Zwangsarbeiter genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt.“
Daraufhin hagelte es noch heftigere Kritik. Das "Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit" lud Bahlsen ein, um ihr zu zeigen, wie Zwangsarbeit im Krieg aussah. Während Bahlsen sich entschuldigte und ankündigte, die Geschichte seiner Zwangsarbeiter aufzuarbeiten, recherchierte Der Spiegel den geschichtlichen Hintergrund.
Demnach waren die drei Bahlsen-Brüder Hans, Klaus und Werner, die damals im Vorstand des Keksherstellers saßen, Mitglieder der NSDAP.
Weiters schreibt Der Spiegel: "Der älteste Bruder Hans trat der Partei am 1. Mai 1933 bei, Werner und Klaus folgten 1942. Das ergibt sich aus ihren Entnazifizierungsakten. Hans Bahlsen trat außerdem im Mai 1933 der SS bei. Er wurde als Mitglied einer SS-Motorstandarte geführt. Nach seinem Austritt im Dezember 1934 - angeblich als Reaktion auf den Befehl, aus der Kirche auszutreten - unterstützten seine beiden Brüder die SS noch bis 1935 als Fördermitglieder mit Geld."
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