Re:Use von industriellen Brachflächen – best practice
Neues Leben auf jahrhundertealtem Industrie-Areal: Das gibt es beim Gartencenter Starkl Loft in Pfaffstätten – und es passt auch genau in die Strategie der Niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, die als eines ihrer Ziele die klimafitte Standortentwicklung und Betriebsgebietserneuerung für NÖ vorsieht.
Folge 6 von „Klimafitte Standortentwicklung": Re:Use von industriellen Brachflächen – best practice
Die 220 Jahre alte Gebäudeanlage ist eines der Industrieareale, die entlang des Wiener Neustädter Kanals gebaut wurden. Dieser war vor dem Zeitalter der Eisenbahn ursprünglich ein Frachten-Transportweg, an dessen Verlauf mehrere Mühlen entstanden, die in den in den letzten Jahrhunderten immer wieder neuen Zwecken zugeführt wurden.
Heute blüht das Areal, das früher auch als Lager der Casinos Austria fungierte, im wahrsten Sinn des Wortes auf, doch so war es eben nicht immer. Neben einer Säge- und Schmiedemühle beherbergte das Gebäude in der Vergangenheit etwa auch diverse Fabriken, in denen Watte, Bettfedern oder Milchkannen hergestellt wurden.
All das ist Geschichte, die man in der Bausubstanz noch erahnen kann, denn sie wurde mit viel Gefühl an heutige Standards adaptiert. Die Voraussetzung für diesen Umwandlungsprozess war zum einen die Bereitschaft, sich auf die Vergangenheit des Areals und seine früheren Nutzungen einzulassen und zum anderen der Mut, ein zeitgemäßes Konzept entschlossen umzusetzen.
Wir suchen gezielt nach Bestandsgebäuden, die eine Geschichte erzählen, um dort unsere Gartencenter zu realisieren.
Natürlich wäre es einfacher und auch kostengünstiger gewesen, einen Neubau zu errichten, doch das Ergebnis der Revitalisierung der vorhandenen Gebäude, bei der Funktion, Erlebnis und Optik einander sinnlich ergänzen, bestätigt die Vision des Bauherren Ludwig Starkl. Seine Neugestaltung des Areals unter Einbeziehung der historischen Bauwerke war einer klaren Vorgabe gefolgt: Ort, Infrastruktur, Bauten und die hier verkauften Produkte müssen zusammenpassen, dann springt der Funke auf die Besucher und Kunden über.
Beim Thema Infrastruktur wurde auf die neuesten technischen Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Ressourcen-Nutzung gesetzt, so erzeugt das Unternehmen den Strom für den Eigenbedarf mittels Photovoltaikanlagen selbst und speist überschüssige Kapazitäten in das öffentliche Netz ein. Um den so produzierten Strom maximal zu nützen, wurde der Fuhrpark auf Elektromobilität umgestellt und auch beim Regenwasser sorgt ein ausgeklügeltes Konzept dafür, dass dieses gesammelt und für die Bewässerung der Pflanzen verwendet werden kann.
„Wo Leidenschaft besteht, passiert normalerweise Großes. Für mich war es eine Freude, das Ganze zu bauen“, sagt Starkl, der den Standort ganz ohne Architekten selbst geplant hat. Und so wurde aus einem in die Jahre gekommenen Industrieareal in Pfaffstätten ein nachhaltig erneuerter Standort, der nicht nur für ecoplus als Erfolgsbeispiel für die Revitalisierung alter Betriebsobjekte gilt.