Flächenmanagement und Mobilisierung von Baulandreserven
Bereits gewidmete aber noch nicht bebaute Grundstücke beherbergen das größte Flächenpotenzial, wenn Gemeinden neue Betriebe ansiedeln wollen. Die Interessen der Kommunen sind aber nicht immer auch jene der Eigentümer, denn oft wollen diese gar nicht verkaufen. Es ist also nicht immer einfach, derartige Flächen für Wirtschaftstreibende zu mobilisieren. In dem dafür erforderlichen Prozess aufeinander zuzugehen, klare Regeln zu definieren und notwendige Grenzen aufzuzeigen sind Faktoren, die jedenfalls zum Erfolg führen können. In Gerasdorf, direkt an der Grenze zu Wien gelegen, versucht man diesen Interessensausgleich.
Folge 4 von „Klimafitte Standortentwicklung": Flächenmanagement und Mobilisierung von Baulandreserven
Dort hat die Gemeinde mit Unterstützung von ecoplus, der Wirtschaftsagentur Niederösterreichs, für die Entwicklung des dortigen Gewerbegebietes einen Prozess gestartet, in Zuge dessen mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke Gespräche aufgenommen, eine Ausschreibung für die Gestaltungsmöglichkeiten durchgeführt und Planungskonzepte entwickelt wurden, welche die Grundlage für Umsetzung der nötigen Maßnahmen und die Erreichung des angestrebten Ziels bilden sollen.
Derartige Flächen sinnvoll entwickeln will auch die Gemeinde Bad Vöslau, etwa das Betriebsgebiet Ost als Referenzgrundstück für die Etablierung des Gewerbeparks Bad Vöslau direkt an der Südautobahn. Die Errichtung und Eröffnung des Autobahnzubringers Bad Vöslau sowie die gute Anbindung an die Südbahn haben die Gemeinde in die Lage versetzt, passende Areale zu akquirieren und zu Gewerbegebieten auszubauen.
Auch hier kam ecoplus mit unterstützender Expertise ins Spiel, denn die Interessen unterschiedlicher Eigentümer müssen auch in Bad Vöslau unter einen Hut gebracht werden, um das gewidmete Betriebsgebiet auch tatsächlich entwickeln zu können. Zum Glück gelingt es der Gemeinde sehr gut, sich mit den Grundstückseigentümern ins Einvernehmen zu setzen, denn die Nachfrage an den Gewerbeflächen ist sehr groß. Diesen Bedarf möchte man stillen, verbindet damit aber auch hohe Anforderungen in Hinblick auf ökologische, nachhaltige und architektonische Maßnahmen an jene Betriebe, die sich hier ansiedeln möchten.
Wir nutzen die hohe Nachfrage auch als Hebel, um Betriebe aufzufordern, Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit und Ökologie zu ergreifen – damit es nicht nur ein Betriebsgebiet wird, sondern auch einen ökologischen und architektonischen Anspruch erfüllt.
Das begleitende Flächenmanagement durch die Wirtschaftsagentur ecoplus zeigt in beiden Fällen, dass die Ziele der klimafitten Standortentwicklung im Land Niederösterreich hohe Priorität genießen. Dies umfasst bestehende Betriebsgebiete ebenso wie solche, die neu und oftmals gemeindeübergreifend erst entwickelt werden müssen.