Wo die Fledermaus flattert

Am 5. April 1874 feierte „Die Fledermaus“ im Theater an der Wien Premiere – der Grundstein zu einem bis heute andauernden Operetten-Welterfolg. Das „Johann Strauss 2025 Wien“-Festjahr widmet diesem Tag ein ganztägiges Programm für Fledermaus begeisterte jeden Alters im und ums MuseumsQuartier. Unter dem Titel „Die Fledermaus à la Janoska“ spielt das slowakische Quartett die berühmten Melodien aus dem Operetten-Klassiker „Die Fledermaus“ in ihrem typischen „Janoska Style“, wie man sie noch nicht gehört hat, neu interpretiert in der Verschmelzung von Klassik mit Jazz, Pop und Balkansounds – in einer luxuriösen Jubiläumsvariante mit Stargast Daniela Fally. (18 Uhr, Halle E im MQ Wien)
Fledermäuse fanden zur Zeit der Entstehung von Strauss' Operette ebenso wie wir Menschen ganz andere Habitate vor: Befeuert vom Walzer, in dem sich nicht nur Frauen und Männer, sondern auch soziale Schichten und Menschen in und aus aller Welt näherkommen konnten, wurde ein Gesellschaftsmodell gelebt, das wir heute als liberal und divers bezeichnen. Einerseits werden heute gerade die seitdem erkämpften liberalen gesellschaftlichen Werte von einigen Kräften wieder zurückgedrängt, andererseits fallen uns die anthropozentrische Hybris und ihre Ideologie von Wachstum und Fortschritt sozial wie ökologisch heute auf den Kopf. Um in die Schattenseiten dieser Entwicklungen das Licht einer neuen Utopie strahlen zu lassen, hat das Festival Dominik Eulberg eingeladen: Mit „Geschöpfe der Nacht: Biodiversitätsshow & Bat Rave“ inszeniert der international herausragende Techno-Produzent, DJ, Ökologe, vielfach ausgezeichnete Autor und Biodiversitätsbotschafter eine neue multimediale und transdisziplinäre Show zum Thema Biodiversität zwischen damals und heute ebenso wie einen Techno-Club. Biodiversität versus Monokultur, sozial wie ökologisch! (19.30 und 22 Uhr, Halle E im MQ Wien)
Das Projektionskünstler-Kollektiv MODULUX präsentiert mit „Im Takt der Zeit“ ein audiovisuelles Spektakel, das neue Dimensionen von Zeit, Bild, Musik und Raum verspricht. Dabei wird die Fassade des MuseumsQuartiers Wien zur magischen Leinwand. Mit Farbenpracht und Dynamik geht es auf eine eigens für den Fledermaustag kreierte Zeitreise durch das Strauss-Universum von 1825 bis heute. Bei Einbruch der Dunkelheit wird dabei nicht nur die Fledermaus über die Wände des MuseumsQuartiers flattern. Die Epochen entfalten sich in einem stürmischen Ritt, passend zu Rausch und Vergessen, wonach die Figuren in der Fledermaus suchen.
Die Premiere findet am 5. April um 21.30 Uhr statt; weitere Termine: 6., 12., 13., 19. u. 20.4. im MQ Wien Haupthof.
Tickets & Infos finden Sie hier.

Beim Strauss-Denkmal im Stadtpark: begehbare Lichtkunst
"LichtStrauss"
Ein Licht- und Medienkunstwerk im Stadtpark von Victoria Coeln
Licht und Kunst haben seit jeher die Kraft, Verbindungen zwischen der Vergangenheit und Zukunft offenzulegen und neu zu formatieren. Diese beiden Medien führt die österreichische Licht- und Medienkünstlerin Victoria Coeln in einer aus ihrer künstlerischen Praxis hervorgehenden Sprache zusammen: eine Ausdrucksweise an der Schnittstelle des Sichtbaren und des Unsichtbaren. Sie ist bekannt von den „Wiener Lichtblicken“ und hat in der Vergangenheit schon das Michaeler- und das Heldentor in Licht getaucht (letzteres 2016 in Stacheldraht gekleidet). Sie realisierte Lichtprojekte u. a. in Ephesos, in Zypern und in Halle an einem Ort, der zugleich Gefängnis und Welterbestätte ist. „Ich suche nach Orten, an denen sich die Zivilgesellschaft verändert“, sagte Coeln im Presse-Interview. „Wo sind die Umbrüche der Gesellschaft, was passiert da überhaupt? So versuche ich, etwas mehr über die Menschen zu verstehen. Wir sind ja so eine seltsame Spezies.“ In „LichtStrauss“ inszeniert sie die weitläufige Parklandschaft des Stadtparks als intermediale Weltbühne für alle – ein begehbares Lichtkunstwerk, inspiriert von mutigen, entscheidungsfreudigen Frauen aus Strauss’ Operetten. Die Akteurinnen sind profilierte Frauen aus unserer Gegenwart, die in einer persönlichen, charakteristischen Weise in der Öffentlichkeit performen wollten. Gefilmt in Coelns Studio und transformiert in virtuelle „Personas“, bewohnen sie speziell für sie geschaffene Lichthabitate, sogenannte Chromotope. Zu erleben sind intermediale Performances und ein Suchspiel, das die Frage nach der politischen Geschichte der Frau und ihrer Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit aufwirft.
Ab 21. März 2025, Eröffnung: 17 Uhr im Gartenbaukino mit anschließender performativer Kundgebung im Stadtpark.

Mit 2025 Paaren, die direkt vor dem Start des Vienna City Marathons Walzer tanzen, soll ein WEltrekord aufgestellt werden.
Marathon in Strauss und Braus
Vor dem Start des Vienna City Marathon bringt ein weltbekannter Strauss-Klassiker die Läufer in Schwung. Die Teilnehmenden dürfen an der Donau zur „An der schönen blauen Donau“ tanzen. Ziel ist es, mit 2025 Paaren den Weltrekord im Walzertanzen zu knacken. Alle Teilnehmer sind herzlich willkommen, bei diesem Ereignis mitzumachen und die Läufer anzufeuern. Zum Strauss-Jahr gibt es außerdem eine Sonderkategorie: die Johann-Strauss-Wertung, in der sich 200 „Johann Sträusse“ messen und den Jubilar ehren. Für die schnellsten Finisher winken außergewöhnliche Preise.
Am 6. April 2025 um 8 Uhr auf der Reichsbrücke

Ernst Molden können Sie bei einem Outdoor-Konzert in den Donau-Auen erleben.
Auf Donaufahrt mit Ernst Molden
„An der schönen blauen Donau“ gilt seit Langem als Österreichs heimliche Nationalhymne. Ernst Moldens Antwort ist sein Songzyklus „Schdrom“ (2016). Aufgewachsen nahe der Donau, war ihm der große „Schdrom“ schon immer Inspiration: „Die Donau-Auen sind für mich leibhaftiges wie seelisches Zuhause: der Dschungel aus Weiden und Pappeln, das Dickicht, das Geflecht verschlungener Altarme unter der Kuppel des Waldes, seine Tierstimmen und Schlammgerüche...“ Live zu erleben ist der Liedermacher direkt auf dem Fluss gegenüber den Donau-Auen.
Am 22. März 2025; MS Kaiserin Elisabeth, Anlegestelle Reichsbrücke (2. Bezirk); Einschiffung ab 17 Uhr, Abfahrt: 17.30 Uhr, Ankunft: 20.30 Uhr

Maskenfest mit Schminken
Klein und Groß können sich in Fledermäuse, Johanniskäferl oder andere fantastische Flugtiere verwandeln lassen. Am 5. April 2025 (ab 14 Uhr) im MuseumsQuartier Wien, Haupthof
Tricky Strauss
Die Ergebnisse der „Tricky Strauss“ Trickfilmworkshops werden am Fledermaustag auf der großen ZOOM-Leinwand präsentiert. Bei gemeinsamen Flugexperimenten erheben sich selbst gestaltete Fledermäuse in den Himmel. Am 5. April 2025 (14 Uhr) im ZOOM Kindermuseum
Fledermauslauf
Start frei für alle von 3 bis 6 Jahren zum Vienna City Marathon in der „Mäuse“-Kategorie über 200 Meter für die Jüngsten. Ob mit Maske, Umhang, Kostüm oder geschminkt: Alle laufenden Fledermäuse sind willkommen – auch zum Fledermaus-Styling vor Ort. Alle erfolgreichen Jungläufer erhalten im Ziel zur Erinnerung eine Plüsch-Fledermaus. Am 5. April 2025 (15 Uhr), Universitätsring beim Rathausplatz
Fledermäuse
Musiker, Tänzer und Performer der schallundrauch agency erforschen für Kinder ab 4 das Verhalten der Fledermäuse, die – urschnell und urschlau – in der Dunkelheit unterwegs sind. Und dann gibt es da noch die Operette „Die Fledermaus“, in der gar keine Fledermaus vorkommt – aber viel tolle Musik, zu der man tanzen kann... Am 5. April 2025 (15.30 Uhr + weitere Termine), DSCHUNGEL WIEN
valse, valse, valse
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Walzer wegen der körperlichen Nähe zum anderen Geschlecht kritisiert und zum Teil verboten, galt er doch mit seinen Drehungen als zu rauschhaft: eine Verleitung zur Hemmungslosigkeit. Vier Tänzer und drei Musiker fragen sich: Kann der Walzer in der heutigen Zeit seine rebellische Natur bewahren? Bis 8. April 2025, DSCHUNGEL WIEN
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