Strauss-Operette sich wer kann

Strauss-Operette sich wer kann
Für jeden Gusto. Eine Entdeckungsreise durch den Klangkosmos: konzertant, neu interpretiert und als Pasticcio

Inspiriert von Jacques Offenbachs Operetten, begann auch Johann Strauss (1825 – 1899) mit der Komposition „Komischer Opern“, wie er selbst sie nannte. 1874 wurde „Die Fledermaus“ im Theater an der Wien uraufgeführt und 1894 ins Repertoire der heutigen Wiener Staatsoper aufgenommen. Sie ist die einzige Operette, die dort bis heute gespielt wird. 

„Operette ist für mich eine der Königsklassen und mitunter noch viel schwieriger zu dirigieren und gut zu machen als etwa eine ,Salome’, weil die Bögen ganz andere sind, in denen sich gewisse Übergänge und Tempi gestalten und weil fast kein Takt dem anderen gleicht“, sagt Patrick Hahn.

Der gebürtige Grazer und Shooting-Star, Jahrgang 1995, der als humorvoller Chansonnier unter anderem auch Klassiker von Georg Kreisler neu interpretierte, wird bei einer konzertanten Aufführung der selten gespielten Strauss-Operette „Der Karneval in Rom“ am 22. Februar (19 Uhr) im Theater an der Wien am Pult der Wiener Symphoniker stehen.

Der Cast, unter anderen mit Miriam Kutrowatz und Benjamin Bruns, war „großteils die Wunschbesetzung von Anfang an“, so Hahn. Und Nikolaus Habjan erzählt mit seiner Puppe am Uraufführungsort mit Augenzwinkern die abenteuerliche und genderverwirrte Liebesgeschichte aus dem karnevalesken Künstlermilieu in einer Koproduktion von Johann Strauss 2025 Wien und Aalto- Musiktheater Essen, wo sie im März zu hören ist. Patrick Hahns Erfahrung ist, dass „Johann Strauss vor allem auch den Musikern in den Orchestern selbst viel Freude macht, weil es Gute-Laune-Musik ist – und zwar eine gut gemachte, sauber komponierte und keine billige Unterhaltungsmusik“.

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Am 25. März 2025 hat die neue Operette "Das Lied vom Rand der Welt oder Der ,Zigeunerbaron’“ mit Franui und Tobias Moretti im Museumsquartier Premiere. 

Aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet der mehrfach „Nestroy“-nominierte Regisseur Nuran David Calis die 1885 uraufgeführte und inhaltlich vielleicht brisanteste Erfolgsoperette von Johann Strauss: „Der Zigeunerbaron“. Schließlich soll das Festjahr zum 200. Geburtstag des Komponisten auch zum Ausgangspunkt für frische Ideen und neue Zusammenhänge werden. Bei der aktuellen Neuproduktion entschied man sich daher für eine musikalische sowie literarische Überschreibung des Originals durch den deutschen Schriftsteller Roland Schimmelpfennig und die für ihren unverwechselbaren Klang und ihre oft grenzüberschreitende künstlerische Vielseitigkeit bekannte Musikbanda Franui und ihre musikalischen Masterminds Andreas Schett und Markus Kraler.

Beim zehnköpfigen Osttiroler Kammerensemble, das sich nach einer Almwiese in ihrem Heimatdorf Innervillgraten benannt hat und seit der Gründung 1993 in fast unveränderter Besetzung spielt, geht es stets darum, Musik neu zu denken, zu interpretieren und zu „rekomponieren“ – und natürlich auch zu improvisieren. Für die Produktion in der Halle E im MuseumsQuartier wird das Ensemble um acht Streicher erweitert. Die Franuis haben unter anderem Gustav Mahler oder Franz Schubert unkonventionell interpretiert und machen auch nach 30 Jahren noch frisch und neugierig Musik. Mit einer ansteckenden Begeisterung und immer neuen Ideen.

„Für das Festjahr Johann Strauss 2025 Wien denken wir den ,Zigeunerbaron’ neu. Man weiß schon, wenn man den Titel hört, dass das Stück dringend renoviert gehört“, sagt der musikalische Leiter und Trompeter Andreas Schett.

Unter dem Titel „Das Lied vom Rand der Welt oder Der ,Zigeunerbaron’“ hat die Produktion am 25. März (19 Uhr) im Museumsquartier Premiere (Weitere Termine: 27. und 30. März 2025; 1. und 3. April 2025, jeweils 19 Uhr).

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Das „Operetten-Pasticcio“ mit Franz Welser-Möst ist ab dem 29. März 2025 zu sehen.

Eine außergewöhnliche Entdeckungsreise durch die Operetten unternimmt Franz Welser-Möst zu Ehren von Johann Strauss und lässt ein „Pasticcio“ mit den Wiener Philharmonikern am 29. März 2025 (um 15.30 Uhr) im Musikverein erklingen.

Tickets und Infos finden Sie hier.

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„Opernball – Walzer, Wein und Wohlstandsbauch“
Stefanie Sargnagel recherchiert zwischen Champagner-Laune und Rechts-Walzer über Wiens High-Society. Eine Tour de Force am härtesten Parkett der Welt: schonungslos und taktlos zwischen Johann Strauss und Richard Lugner (ab 25.02.2025, Rabenhof Theater)

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„Seid umschlungen, Millionen!“
Das Strauss-Tanzstück von 1892: zehn Minuten des Überschwangs, des Idealismus und der Weltversöhnung. In einer Bearbeitung von Liquid Loft und PHACE wird aus der Verbindung von elektronisch Präpariertem und Livemusik ein futuristischer Tanzball (ab 01.03.2025, Reaktor)

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„Die Freude am Leben“ 
Der Chorus sine nomine verwandelt das Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien in eine Klanglandschaft. Beim „Fest für Schani“ kommen fiktive Weggefährten zu Wort: eine poetische Erzählung, die zeitgenössische Chormusik mit Klängen vergangener Zeiten verbindet (am 05.03.2025)

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„Villa Orlofsky“ 
Der Regisseur Paul-Georg Dittrich (Bild) macht aus dem Fest in „Die Fledermaus“ ein alle Beschränkungen einreißendes Musik- und Sprechtheater. Die Melodien werden mit modernem Instrumentarium überschrieben, wobei Live-Elektronik auf klassische Instrumente trifft (ab 15.03.2025, Volkstheater)

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„Zeitenwalzer“ 
Eine Einladung, mit dem Riesenrad durch die Jahrhunderte zu tanzen. Die Waggons schweben als Zeitkapseln durch fast 400 Jahre Stadtgeschichte. Mit der Musik von Johann Strauss reisen die Besucher durch die Zeit. Ihre Reisebegleiter: Figuren, Stimmen, Erzählungen, Performances, ... (bis 14.12.2025)

Tickets für „Der Karneval in Rom“ am Samstag, 22. Februar um 19 Uhr im Theater an der Wien KURIER LeserInnen erhalten 20 Prozent Rabatt mit Eingabe des Aktionscodes KURIER beim Kauf eines Tickets auf wien-ticket.at

*Begrenztes Ticketkontingent 

Weitere Infos finde Sie auch unter kurier.at/veranstaltungen.