Hommage an Johann Strauss mit zwei Geburtstagskonzerten

Zwei Special Events der Extraklasse im Rahmen des Festjahres „Johann Strauss 2025 Wien“: Die Wiener Symphoniker spielen unter der Leitung von Manfred Honeck im Musikverein am 25.10. (19.30 Uhr) ein Best-of zum 200. Geburtstag des Walzerkönigs.
Im Mittelpunkt als Solistin steht dabei eine der bedeutendsten Geigenvirtuosinnen unserer Zeit: Anne-Sophie Mutter. Auf dem Programm stehen u. a. „Kaiserwalzer“, „Wiener Blut“, „Tritsch-Tratsch-Polka“ und als Finale die Polka schnell „Unter Donner und Blitz“.
Aber neben den Hits des der berühmtesten und bis in unsere Zeit hinein erfolgreichsten Komponisten der wienerischen Musik des 19. Jahrhunderts gibt es auch spannende Uraufführungen: Denn für die deutsche Geigerin entstehen Werke heutiger Komponisten, die in ihrer Bekanntheit dem Popstar Strauss vor 170 Jahren vergleichbar sind.
Walzer von John Williams
Der Filmmusik-Komponist John Williams („Indiana Jones“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“, „Star Wars“, „Harry-Potter“ u. a.) schrieb und widmete ihr mehrere Werke. Mutter: „Ich freue mich immens, dass er mir für Wien einen wunderbaren Walzer geschrieben hat.“ Neben Williams’ „When The World Was Waltzing“ haben auch Max Richters „Three Dances“ Premiere.
Schließlich tragen bei der Gala noch die Wiener Sängerknaben das tänzerische Œuvre des Jubilars vokal in die Zukunft.
„Hommage an Johann Strauss“, 25. 10. (19.30 Uhr), Musikverein, Karten: www.wien-ticket.at
Zur ersten Begegnung zwischen Johann Strauss und den Wiener Philharmonikern kam es am 22. April 1873, als Strauss den Walzer „Wiener Blut“ beim Hofopernball dirigierte.
Später – am 4. November 1873 – dirigierte Strauss bei einem Galakonzert im Aufrag der chinesischen Weltausstellungs-Kommission Werke seines Vaters und von Josef Lanner sowie seinen „Donauwalzer“ aufführte.
Unter dem Titel „Alle 100 Jahre wieder“ spielen die Wiener Philharmoniker am 25. Oktober (15.30 Uhr) im Musikverein eine Neuauflage des Geburtstagskonzertes vom 25. Oktober 1925.
Die heute so enge Symbiose zwischen den Wiener „Philis“ und Strauss hatte sich erst nach dem Tod des Komponisten entwickelt. Ein Meilenstein war das Konzert des Orchesters mit dem Wiener Männergesang-Verein unter der Leitung von Felix Weingartner 1925 zum 100. Geburtstag von Johann Strauss im „Goldenen Saal“.
„Schani 200“
Zum 200er dirigiert Tugan Sokhiev den Wiener Singverein und die Sopranistin Nikola Hillebrand. Aber nicht alles ist historisch: Die Uraufführung der Auftragskomposition „Schani 200“ von Georg Breinschmid setzt einen klaren Akzent des 21. Jahrhunderts.
„Alle 100 Jahre wieder“, Geburtstags-Galakonzert, 25. 10. (15.30 Uhr), Musikverein (Restkarten)
Von der Feuertaufe des Walzerkönigs
Das Dommayerkonzert: Wie im Jahr 1844 in Hietzing alles begann.

Strauss-Debüt. Seine Weltkarriere begann am 15. Oktober 1844 in Dommayers Casino in Hietzing mit einem aufsehenerregenden Debütkonzert: Johann Strauss stellte sich dort – knapp 19-jährig – als Dirigent und Komponist dem Vergleich mit seinem berühmten Vater und wurde zu seinem stärksten Konkurrenten.
A star was born
Dieser erste Auftritt wurde von der Kritik überwältigend positiv aufgenommen. Das Publikum verlangte zahlreiche Wiederholungen. Die Stimmung war euphorisch und der Abend, an dem Strauss vier Eigenkompositionen vorstellte, ein Sensationserfolg. Dommayers Casino gibt es heute nicht mehr. An seiner Stelle steht heute das Parkhotel Schönbrunn.
In dessen Ballsaal erinnert am 15. 10. das Wiener Johann Strauss Orchester in Originalbesetzung unter der Leitung von Katharina Wincor am zumindest geografisch richtigen Ort an ein legendäres Debüt. Das kommentierte der Humorist Franz Wiest einst prophetisch: „Gute Nacht Lanner! Guten Abend Strauss Vater! Guten Morgen Strauss Sohn!“
15. 10. (19 Uhr), Austria Trend Parkhotel Schönbrunn, Karten: www.wien-ticket.at
„So This Is Vienna!“
Uraufführung von toxic dreams nach „So This Is Paris“ von Ernst Lubitsch.

Film live on stage. Das Lubitsch-Strauss-Mashup „So This Is Vienna!“ oszilliert als Show um Gattentausch, erotische Liebesromane, Rendezvous unter Bäumen, champagnergetriebene Tanzbälle und irrtümliche Gefängnisaufenthalte.
10. bis 16. 11., Metro Kinokulturhaus, 1., Johannesgasse 4; Karten www.wien-ticket.at
Vier Szenarien über eine Welt im Jahr 2225
Musiktheater & Performance: „Strauss 2225: Dances for the Future“, choreografiert von Robert Binet.

Wie kann sich Tanzmusik im Jahr 2225 im Körper anfühlen und anhören? Wie können die Klänge von Johann Strauss eine Musik der Zukunft inspirieren? Wie kann das Erbe des Komponisten lebendig bleiben?
Robert Binet sucht nach Antworten auf diese Fragen in seiner Uraufführung „Strauss 2225: Dances for the Future“. Den kanadischen Choreografen interessiert an Strauss besonders, „dass er Musik geschrieben hat, zu der Menschen tanzten, um in Gemeinschaft zu sein, dem Leben zu entfliehen und angetrieben von Melodie und Rhythmus Nervenkitzel zu erleben.“
Binet hat ganz unterschiedliche, kreativ denkende und schreibende Menschen gebeten, vier Szenarien über eine Welt im Jahr 2225 zu entwerfen. Devon Healey widmet sich als blinde Frau einer Welt, in der Blindheit als alternative Form der Wahrnehmung verstanden, in der eine andere Art der Imagination gestaltbar wird. Christiana Figueres, Diplomatin aus Costa Rica, schreibt über die vielfältigen Erscheinungsformen von Sprachen und Kommunikation.
Fröhliche Apokalypse
Der Choreograf Donald Byrd reist durch die Zeit. Und junge Erwachsene dokumentieren eine pure und ungefilterte Konversation über Themen, die ihre Generation beschäftigen.
Bei diesem Projekt kommen Tänzerinnen und Tänzer der Jugendkompanie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper mit künstlerischen Stimmen aus der ganzen Welt zusammen.
Die Musik von Johann Strauss wird von den vier Komponisten Annamaria Kowalsky, Gity Razaz, Claire M Singer und Gediminas Žygus auf zeitgenössische Weise interpretiert, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und Strauss’ Musik in Form von Zitaten, Verzerrungen, Klangmanipulationen, Fragmentierungen u. a. erfahrbar wird.
Der Dialog mit dem Publikum ist Teil der Inszenierung, indem die Zuschauer aktiv involviert werden.
10. bis 26. 10., NEST – Neue Staatsoper im Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5; Restkarten: tickets.nest.at
KURIER-Aktion
Exklusiver KURIER-LeserInnen-Vorteil: 10 Prozent Ermäßigung auf den Escape Room „Schatten des Zweifels – Im Kopf des Genies“ mit dem Gutschein-Code GenieStrauss10.
Das Angebot ist gültig bis 15.10.2025 für bis zu 6 Personen – einfach im Warenkorb einzulösen auf: johannstrauss2025.at/event/schatten-des-zweifels-im-kopf-des-genies/
