Teuerungsausgleich sollte zum Teil für die Altersvorsorge verwendet werden

Das Leben wird kostspieliger: Die aktuelle Teuerung stellt nicht nur Familien vor eine große Herausforderung
In den nächsten Tagen erhalten viele Menschen in Österreich einen Klimabonus und Anti-Teuerungsausgleich. Einen Teil davon sollten wir in unsere Altersvorsorge investieren. Ein Fachkommentar von Direktor Michael Miskarik, Niederlassungsleiter von HDI LEBEN in Österreich.

Die Teuerung in Österreich liegt nach wie  vor auf einem Rekordhoch. Vor allem die Lebensmittel- und Energiepreise steigen weiter steil an. Und ein Ende des Anstiegs ist vorerst nicht in Sicht. Die Regierung hat bereits erste Maßnahmen umgesetzt, um die Menschen finanziell zu entlasten. Weitere Entlastungen werden diskutiert. Unter anderem wurde vor Kurzem eine Strompreisbremse beschlossen.

Teuerungsausgleich sollte zum Teil für die Altersvorsorge verwendet werden

Michael Miskarik, HDI LEBEN Österreich

Sonderfamilienbeihilfe und Klimabonus

Erste Unterstützungen – wie eine Sonderfamilienbeihilfe in Höhe von 180 Euro – wurden bereits im August ausbezahlt. Der ursprünglich für Oktober geplante Klimabonus (250 Euro) und der Anti-Teuerungsbonus (250 Euro) werden nun im September an alle über 18-Jährigen überwiesen, die 2022 länger als 183 Tage in Österreich gemeldet waren. Kinder unter 18 Jahren erhalten die Hälfte des Betrags.

Familienbonus wird erhöht

Vorgezogen wird auch die Erhöhung des Familienbonus bis zum 18. Geburtstag eines Kindes von bisher 1.750 auf 2.000 Euro pro Jahr. Ab dem 18. Geburtstag sind es zukünftig 600 statt 575 Euro pro Kind. Diese Erhöhung gilt ab 30. September 2022 und kann 2023 rückwirkend für das gesamte Kalenderjahr 2022 aufgerollt werden. Rückwirkend angehoben wird auch der Kindermehrbetrag von 250 auf 550 Euro.

Teuerungsausgleich von 300 Euro

Im September erhalten alle Personen, die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe), Ausgleichszulagen, Sozialhilfe (Mindestsicherung), Umschulungsgeld, Stipendien, Studienbeihilfe, Übergangsgeld, Wiedereingliederungsgeld oder Kranken- und Rehabilitationsgeld beziehen einen Teuerungsausgleich in Höhe von 300 Euro.

500 Euro für kleine und mittlere Pensionen

Für Pensionen zwischen 1.200 bis 1.800 Euro brutto werden 500 Euro netto ausbezahlt. Für Pensionen, die darunter bzw. darüber liegen gibt es eine Einschleif- bzw. Ausschleifregelung (bis 2.250 Euro Bruttopension. Ab 2023 gibt es eine Pensionsanpassung von mindestens 5,8 Prozent. Die Seniorenvertreter fordern allerdings eine volle Abgeltung der Teuerung.

100 Euro Schulstartgeld im September

Gemeinsam mit der Familienbeihilfe für September wird zudem das jährliche Schulstartgeld von 100 Euro pro Kind überwiesen. Dieses steht allen Kindern im Alter von sechs bis 15 Jahren zu und soll den Kauf von Schulartikeln erleichtern.

Ideen für zusätzliche Maßnahmen

Den meisten Interessensvertretungen sind diese Maßnahmen aber noch nicht umfangreich genug. Sie fordern zusätzliche Teuerungsbremsen. Weitere Vorschläge sind ein Aussetzen der Richtwertmietenerhöhung, eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas, eine Einführung eines Winterzuschusses in der Höhe von 300 Euro für Haushalte mit niedrigeren Einkommen mit sofortiger Auszahlung und Abwicklung über die Finanzämter, eine jährliche Valorisierung des Arbeitslosengeldes und Verdreifachung des Familienzuschlages.

Überlegt wird auch eine Abschöpfung der Milliarden-Übergewinne von Energiekonzernen sowie die Einführung eines „Covid-19-Warenkorbes“ als Basis für einen möglichen gesetzlichen Preisstopp.

Bonus für Altersvorsorge verwenden

Die hohe Inflation frisst zudem unsere Ersparnisse auf und macht auch vor unserer Altersvorsorge nicht Halt. Daher wären wir alle gut beraten, wenn wir einen Teil der finanziellen Unterstützungen, die wir in den nächsten Wochen erhalten, für die eigene Altersvorsorge zurücklegen würden und damit einer drohenden Altersarmut entgegenwirken.

Orientierung finden Interessierte unter www.hdi-leben.at

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