Ein Kapitalkrieg droht

Zwischen all den Meldungen über neue Zölle, die US-Präsident Donald Trump gegen Gott und die Welt verhängt hat oder etablieren will oder auch schon wieder zurückgenommen hat, ging eine beabsichtigte Maßnahme fast unter. Und diese hätte es für europäische Anleger in den USA in sich. Trump droht in einem Gesetzesentwurf ausländischen Investoren mit einer Sondersteuer auf US-Kapitalerlöse.
Demnach könnten Einkünfte wie Dividenden oder lukrierte Kursgewinne mit einer Steuer von bis zu 20 Prozent belegt werden, wenn die Investoren aus Ländern stammten, deren Steuergesetze die US-Regierung als unfair betrachtet. Damit würde es für heimische Anleger unattraktiver werden, US-Wertpapiere zu kaufen. US-Aktien gelten zwar im Allgemeinen nicht als große Dividendenpapiere. Dennoch wäre es für bestehende Aktionäre bitter.
Aber auch die USA selbst würden unter einer solchen Sondersteuer leiden. Zwar könnten Schätzungen zufolge in den kommenden zehn Jahren Einnahmen in Höhe von 116 Milliarden Dollar in die marode Staatskasse fließen. Allerdings könnte auch die Nachfrage nach Staatsanleihen sinken, was die Aufnahme neuer Schulden für die USA teurer machen würde.
Bleibt die Hoffnung, dass Trump noch zur Vernunft kommt und auf diesen Kapitalkrieg verzichtet.
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