Fernwärme lässt Wiener Gemüse wachsen

Frisch geerntete Gurken der Wiener Gärnterei Kasehs
In Wien gibt es nahezu das ganze Jahr frische Gurken und Paradeiser aus lokalem Anbau. Diese hohe Versorgungssicherheit für die Stadt wird durch die Fernwärme garantiert.

Was haben Gurken und Fernwärme in Wien gemeinsam? Beides sind lokale Produkte, sie kommen zu einem großen Teil aus Simmering und sorgen für eine sichere Versorgung mit einerseits Wärme und andererseits Lebensmitteln in unserer Stadt! Seit Mitte der 1990er-Jahre stellt Wien Energie mit einem eigenen Fernwärmenetz die Energieversorgung vieler Gärtnereien im 11. Bezirk sicher. Eine davon ist die Gärtnerei Kasehs.

Eine Gurke für jede*n Wiener*in

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gurke in Wien aus diesem Traditionsbetrieb seit 1886 stammt ist hoch. Denn bei Kasehs werden im Jahr rund 2 Millionen Gurken geerntet und hauptsächlich in Wien verkauft - also eine Gurke für jede*n Wiener*in. Der Familienbetrieb ist seit 1995 an die Fernwärme angeschlossen und wird heute von Karl Kasehs jun. gemeinsam mit seinen Eltern geführt.  

„Früher haben wir in der Gärtnerei mit Ölkesseln geheizt. Das war mühsam und die Wartungen haben viel Zeit gekostet. Ich kann mich noch erinnern, dass mein Vater nachts extra aufstehen musste, um die Anlage in Gang zu halten. Seit der Umstellung auf Fernwärme sparen wir Zeit und Energie und schlafen nachts durch“, freut sich Geschäftsführer Karl Kasehs jun. 

Fernwärme lässt Wiener Gemüse wachsen

Karl Kasehs jun. zieht sein Gemüse mit Fernwärme groß

Wiener Gurken schmecken besser

Durch die kurzen Transportwege in den Wiener Handel kann das Gemüse aus Simmering länger reifen und schmeckt daher besonders gut. Dank der Fernwärme gelingt es dem Gärtner immer genau die richtige Temperatur in seinen Gewächshäusern zu halten, so dass das Gemüse ideale Wachstumsbedingungen hat und sich somit keine Pilzerkrankungen bilden können. Auf den Einsatz von Pestiziden kann so gänzlich verzichtet werden. „Hohe Qualität in jeder Form ist uns sehr wichtig“, erklärt Karl Kasehs jun. „Die Fernwärme der Wien Energie hilft uns dabei diese das ganze Jahr über sicherzustellen.“

Wärme von Wien für Wien

In Wien versorgt ein 1.300 Kilometer langes Fernwärmenetz bereits 460.000 Haushalte und 8.000 Betriebe sicher mit Fernwärme. Fernwärme ist auch heute bereits viel umweltfreundlicher als eine Gasheizung und spart jährlich rund1,5 Millionen Tonnen CO2 ein. Bis 2040 wird die Fernwärme ohne fossile Brennstoffe komplett klimaneutral in Wien und für Wien erzeugt werden. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Wien unabhängig wird von weltweiten Energiekrisen und explodierenden Großhandelspreisen, sondern auch, dass die Preise stabiler werden. Wien Energie investiert dafür in den kommenden fünf Jahren über eine Milliarde Euro. 

1.300 Kilometer lang ist das Wiener Fernwärmenetz und damit eines der größten Europas. Und: es wird laufend ausgebaut! 

460.000 Wiener Haushalte und 7.800 Großkunden werden aktuell mit Fernwärme versorgt.

70 Megawatt Fernwärme-Leistung kommen jährlich dazu: Das entspricht umgerechnet dem Wärmebedarf von rund 20.000 Haushalten pro Jahr und es wird mehr. Den Ausbau will Wien Energie künftig auf bis zu 90 Megawatt pro Jahr steigern. 

2030 soll bereits mehr als die Hälfte der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen kommen und

bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme gänzlich aus erneuerbaren Energien erzeugen.

56 Prozent des Wärmebedarfs in Wien soll bis 2040 über Fernwärme abgedeckt werden – heute sind das rund 40 Prozent.