Bitcoin im Jahr 2024: Ein Jahr, das leise begann und laut endete

Bitcoin ist eine Kryptowährung, die zum Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen verwendet wird.
Was macht ein Jahr eigentlich zu einem Wendepunkt? Manchmal sind es die Rekorde und manchmal ist es das, was im Hintergrund passiert. In einigen Fällen ist es auf jeden Fall beides und 2024 war für Bitcoin, die bekannteste Kryptowährung aller Zeiten, so ein Jahr.

Die Kurve zeigte nicht nur nach oben, sondern wuchs auch im Inneren und heute ist sie stabiler, breiter und reifer, als sie noch vor anderthalb Jahren war. Wir tauchen ins Thema ein und werfen mal einen genauen Blick darauf, was das Jahr 2024 für Bitcoin bedeutete.

Am Anfang war wenig

Der Jahresauftakt war unspektakulär. Der Bitcoin-Kurs dümpelte dahin, irgendwo zwischen 65.000 und 68.000 US-Dollar. Es gab zwar kein Drama und keinen Absturz, aber eben auch kein Feuerwerk. Für viele war das ein Zeichen dafür, dass das große Kapitel Bitcoin vielleicht schon auserzählt war.

Doch dann kam der März. Still und fast unbemerkt drehte sich der Wind. Der Kurs legte zu, langsam erst, dann schneller. Im Juni lag er bei über 73.000 Dollar, im Oktober fiel die 90.000er-Marke und als das Jahr sich dem Ende neigte, stand da plötzlich eine Zahl, die noch Monate zuvor kaum einer ernsthaft erwartet hätte: 98.200 US-Dollar. Dieses Hoch kam für viele aus dem Nichts.

Klar, es kauften plötzlich mehr Leute Bitcoin und somit stieg auch der Kurs. Die Sache ist aber ein kleines bisschen komplizierter, denn vor allem veränderte sich das Klima auf dem Markt und darum herum. Krypto bekam einen neuen Ruf.

Der Ton änderte sich und Skepsis wich bei immer mehr Leuten Interesse. Zwar nicht überall, nicht flächendeckend, aber spürbar. Menschen, die vorher nur mit Aktien zu tun hatten, schauten sich plötzlich Bitcoin-ETFs an, denn die wurden im Januar in den USA zugelassen, später dann auch in Teilen Europas. Und mit ihnen kamen neue Anleger, die weniger laut und weniger wild waren, aber viel Kapital im Gepäck hatten.

Auf einmal war Bitcoin kein Nischenthema mehr, sondern in Portfolios angekommen, die sonst Staatsanleihen und Immobilien enthielten. Immer mehr Menschen sahen sich auf einmal den Bitcoin Kursverlauf an und es waren längst nicht mehr nur Krypto-Nerds, die sich mit dem Thema befassten, sondern auch alle möglichen anderen Anleger.

Welt im Wandel, Bitcoin mittendrin

2024 war wirtschaftlich kein einfaches Jahr. Zinsen wurden gesenkt, Märkte schwankten, die Unsicherheit blieb. In so einem Umfeld sucht man nach Stabilität, oder wenigstens nach Alternativen. Bitcoin war da. Nicht perfekt, nicht risikofrei, aber eben: da.

Gerade in Ländern mit schwächelnden Währungen war das spürbar. In Argentinien, Nigeria, Vietnam, überall dort, wo traditionelle Finanzsysteme an Grenzen stoßen, wuchs das Interesse. Nicht wegen der Technologie, sondern wegen des Prinzips. Ein Geld, das niemandem gehört, und das trotzdem funktioniert.

Auch technisch hat sich einiges getan. Das sogenannte Halving im April, bei dem die Menge neuer Bitcoins halbiert wurde, sorgte für eine Verknappung. Historisch hat das fast immer zu Kurssteigerungen geführt. Aber was diesmal auffiel war, dass die Märkte gelassener reagierten. Es gab weder Hysterie noch Panik und stattdessen kühle Kalkulation.

Und auch das Lightning-Netzwerk, das früher oft belächelt wurde, machte Fortschritte. Zahlungen wurden schneller, günstiger und praxistauglicher. Bitcoin ist 2024 nicht mehr nur Wertanlage, sondern wieder näher dran an seiner Ursprungsidee, nämlich eine Währung ohne Mittelsmänner.

Gleichzeitig wuchs das Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Viele Mining-Unternehmen stiegen auf erneuerbare Energiequellen um und das nicht aus PR-Gründen, sondern weil es effizienter ist. Man merkt, es geht nicht mehr nur ums Gewinnen, sondern auch ums Gewinnen mit Haltung.

Der Kurs: kein Auf und Ab, sondern ein Verlauf

Wenn man sich den Bitcoin Kursverlauf anschaut, sieht man mehr als Zahlen. Man sieht einen Rhythmus. Anfang des Jahres war er still und dann zog er an. Im Herbst war er dann so richtig kraftvoll und im Dezember kam der Höhepunkt.

Was fehlte, waren die großen Ausschläge. Früher schwankte der Kurs gern mal um sechs, sieben Prozent pro Tag. 2024 lag die tägliche Volatilität meist bei unter drei Prozent. Für einen so jungen Markt ist das bemerkenswert, und ein Zeichen, dass hier mehr Leute mitdenken als mitwetten.

Wer 2024 genau hingeschaut hat, hat gesehen, wie sich etwas verschoben hat. Weg vom Wilden Westen, hin zu tragfähigen Strukturen. Große Unternehmen integrierten Bitcoin in ihre Geschäftsmodelle. Zahlungsdienste, Tech-Konzerne, selbst konservative Banken, viele öffneten sich dem Thema.

Das lag nicht an Trends oder daran, dass es schick war, sondern weil es einfach Sinn ergab. Kunden fragten danach und die Technologie funktionierte. Plötzlich war professioneller Krypto-Handel keine Vision mehr, sondern Realität.

Europa bleibt vorsichtig, aber nicht untätig

Natürlich, in Europa geht alles ein bisschen langsamer, dafür aber nicht weniger konsequent. Länder wie Polen, Tschechien und auch Österreich machten 2024 Fortschritte bei der Regulierung. Nicht, um Bitcoin zu stoppen, sondern um ihm einen verlässlichen Rahmen zu geben.

Im deutschsprachigen Raum entstanden neue Partnerschaften zwischen Banken und Krypto-Plattformen. Es geht jetzt nicht mehr nur um kaufen und verkaufen, sondern auch um Verwahren, Berichten, Verstehen. Wer mag, sucht sich fundierte Informationen und wer mehr will, findet längst auch Angebote, die sich an Profis richten.

Im Großen und Ganzen war 2024 kein lauter Triumphzug. Es war ein Jahr der Klarheit. Weniger Spektakel, mehr Struktur. Weniger Hype, mehr Substanz. Bitcoin hat sich nicht neu erfunden, aber er hat sich selbst ernster genommen. Und das spürt man.

Die Frage ist nicht mehr, ob Bitcoin bleibt. Sondern: Wie viel Platz er sich nehmen wird. In Portfolios. In Zahlungsprozessen. Im Denken über Geld.

Eins steht fest: Dieses Kapitel ist nicht zu Ende. Es hat gerade erst begonnen.